Mittwoch, 2. September 2009

Alle sagen, aus mir wird noch was

Nur was?

4 Kommentare:

bastian hat gesagt…

Amüsant, wenn ein zweizeiliger Blogeintrag einen romanigen Kommentar provoziert, doch da kann man wohl nichts machen...

Zunächst sei festgestellt, dass aus Ihnen bereits etwas geworden _ist_. Ungeachtet einer möglicherweise weniger erquicklichen finanziellen Situation erwuchs aus dem klitzekleinen MädchenJ eine bezaubernde FrauJ, die nicht nur angenehm zu beschauen ist, sondern diverse Positiveigenschaften mit sich herumträgt, deren Zahl nicht zu unterschätzen ist. Zwar war mir nicht übermäßig viel Gelegenheit vergönnt, all diese näher kennenzulernen, doch zumindest fand ich in Ihnen eine durchaus wundervollen Menschin, die es schaffte, mich eine beeindruckende Weile lang zu ertragen. Zudem entdeckte ich ein erstaunliches Maß an Kreativität, das mich mit Begeisterung zu füllen vermochte. Und noch heute, wenn ich über Mikroblogtexte von diversen Auftritten und Liedschaffungsprozessen erfahre, bin ich angetan von Ihrer Einfallskraft und Schaffensfähigkeit, entsinne mich nicht nur Ihrer bezaubernden Stimme, sondern auch Ihres Talentes zur Bedienung musikalischer Geräte und an die Fähigkeit, nicht nur angenehm zu unterhalten, sondern durchaus zu amüsieren und zu faszinieren. Ich erwähne noch diversen Tatendrang und eine gewisse Zuversicht, Gefühlsreichtum und zahlreichen anderen Krimskrams, der mir begegnete, doch noch lange nicht imstande ist, das zweifelsohne umfangreiche Gutbild der FrauJ zu vervollständigen.

Was also wird aus Ihnen werden?
Meine sterndeuterischen Fähigkeiten beschränken sich darauf, den Großen Wagen erkennen zu können, doch fröne ich bekanntermaßen einem prinzipiellen Optimismus. Dieser schließt Sie mit ein. Ich bin nicht imstande, Lebenswegsratschläge zu geben oder Vorschläge zu geben, ob sie berühmte Kabarettistin, Musikerzieherin, Berlinstadtführerin, Modezarin oder Astrologin werden werden, doch kann ich Ihnen mitteilen, dass auch ich der Ansicht bin, dass Sie nicht endlos unentdeckt Lied für Lied komponieren und aufführen werden, nicht endlos unbekannterweise designerische Nähstücke erwirken werden, dass Sie nicht endlos herzzerfetzende Emotionalitäten vodkaisieren werden. Ich wette, haufenweise Lebensweg liegt bereits unter ihren [möglicherweise rot beschuhten] Füßen und wartet nur darauf, lächelnd begangen zu werden.

Wie erwähnt: Ich ahne kaum etwas von Ihrer Situation, doch teile gerne meine unbegrenzte Zuversicht. Mir selbst beispielsweise wird seit längerem gesagt, dass es irgendwann gelingen wird, dass mein kreatives Werk ausreichende Würdigung erfährt, und ich glaube selbst daran, schöpfe unermüglich und begeistert Neues, folge Ideen und Gedanken und harre geduldsam des Tages, da sich die Prophezeiung erfüllt. Und wenn sie das nicht tut, so kann ich dennoch zurückblicken und wissen, dass es mir nicht selten gutging, dass ich häufig angefüllt war mit innerem und äußerem Lächeln und dass ich an irgendeinem Abend einen Neunwortblogeintrag mit einem schwafeleskem Zeilenmonstrum beanwortete.

fj hat gesagt…

es geht nicht darum was aus dir wird sondern darum das man an dich glaubt.
fj

Frau J. hat gesagt…

@fj Lange haben wir uns nicht gelesen, oder irgendwie gesprochen und nun dieser Satz, der so viel Wahres enthält. Du hast Recht - und es ist in der Tat so, dass man an mich glaubt. Allein MIR will das zur Zeit nicht recht gelingen.

Frau J. hat gesagt…

Mein lieber Bastian,
ich musste übrigens in letzter Zeit an Dich denken, weil ich deine Gedichtchen las und das ließ mich an Berlin denken und an zwei Menschen, die die Stadt durchwanderten und unterfuhren, an das bunte Verdienstkreuz, dass ich, schändlicher Weise, nie hier ausstellte, das aber sehrwohl einen besonderen Platz bei mir hat (eigentlich habe ich es [fast] immer dabei), und ich muss denken an Kartoffelbreipulver und ein privates Fredcomicstückchen und an eine Nacht unter zwei Decken und einen Morgen bei einem der schlechtesten Bäcker der Stadt.
Und nun Dein Kommentar.
Dir geht es irgendwie genau so - das ist sonderbar, komisch und auch beruhigend.

Nun wird es Herbst, die Sommersprossen lassen nach und ich überlege mein zunehmend grau-durchsträhntes Haar zu Färben, obgleich ich noch vor Tagen proklamierte, nun in 'Würde' zu altern - aber was ist das schon?

Bleibt letztlich festzustellen, dass wir vielleicht beide schon etwas sind, was wir nur selbst nicht sehen können?
Wie mit dem Wald und den Bäumen?
Ich weiß es nicht.

Ich denk' an Dich, mein Lieber, und ich weiß: Aus Dir wird noch was! ;)

Grüße von Herzen
FrauJ