Donnerstag, 30. Oktober 2008

Brust Nummer Vier (Urlaubsimpressionen)

Frau H. war in Urlaub, in der Türkei, mit einer Freundin. Die Gatten ließen sie zu Hause - was soll man auch mit denen im Urlaub anfangen? So begaben sich die zwei Damen mittleren Alters nun also solistisch in wärmere Gefilde.
Gut gelaunt, sonnenbebrillt und abenteuersehnsüchtig entstiegen Sie an einem Samstag vor drei Wochen dem Flieger in Ankara, wo braungebrannte, goldkettchenbehängte und dauergrinsende Reiseleiter unübertrefflichen Charmes auf sie warteten.
Noch etwas angeschlagen vom Flug und der doch recht großen Hitze am Zielort träumte Frau H. lächelnd vor sich hin, in ihrem knielangen Sommerkleid, eigens für diesen Urlaub von der Schneiderin ihres Vertrauens zurechtgekürzt, bis auf ein Mal jemand an ihr vorbeihuschte und sie für geraume Zeit verwirren sollte ...
Ein braungebrannter Casanova streifte sie dezent, drückte ihr einen Zettel in die Hand und flüsterte im Vorbeigehen: "Brust Nummer Vier." Frau H. war irritiert. Was sollte das bedeuten? Sie blickte auf den Zettel in ihrer vor Aufregung zitternden Hand. 4, stand da. Nur eine 4.
Schon trat Inge an sie heran. Inge hatte auch einen Zettel und sagte. "Los, Frau H.,lass uns raus gehen, dort wartet man auf uns." "Hast du den Typen da gesehen?" fragte Frau H. "Der hat mir einen Zettel in die Hand gedrückt." "Ja." sagte Inge augenrollend "Mir auch. Ist eben so. nicht so toll organisiert. Kann man nichts machen. Hauptsache Wetter is gut." Frau H., immer noch sichtlich irritiert, fragte nach: "Und? Was steht auf deinem Zettel?" "Vier." sagte Inge genervt. "Vier? Das kann nicht sein!" entrüstete sich Frau H. "Ich hab die vier!" Inge, nun ebenfalls irritiert ob der Empörug ihrer Freundin, schaute sie an und erwiderte lakonisch: "Na und? Ich hab auch die vier. Ist doch richtig so." "Nein, das geht nicht!" stotterte Frau H. aufgeregt. "Du müsstest entweder die Drei oder die Fünf haben, oder eben eine ganz andere Zahl. Ich bin Brust Nummer vier!" "Brust Nummer vier?" Inge wunderte sich nur noch. Brust Nummer vier? "Hast du was getrunken?" fragte sie. "Warum redest du von Brüsten?" "Na," sagte Frau H. verzweifelt "er kam hier lang, drückte mir den Zettel in die Hand und flüsterte nur 'Brust Nummer vier'." Inge lachte laut. "Ja, und was soll das bedeuten? Meinst du, der rennt hier rum und nummeriert Brüste durch? Und du bekommst dann auch noch Nummer vier? Für deine..." "Inge!" empörte sich Frau H. " Na komm, aber jetzt mal ehrlich Frau H., was hast du denn gedacht? Ich mein, du bist jetzt 56 und du meinst, du bekommst Platz vier? tz."
Beide schwiegen. Unendliche drei Sekunden. Und ganz Ankara hielt mit ihnen die Luft an. Dann, endlich, erlöste Inge ihre Freundin Frau H. mit dem Satz: "Er sagte Bus! BUS Nummer vier! Aber war ja klar, in welche Richtung du wieder denkst!" Sie drehte sich um und ging, hinaus zu den Bussen, zu Bus Nummer vier. Frau H. folgte ihr demütig schweigend.
Brust Nummer vier zu sein wäre Ihr lieber gewesen - aber was nicht ist, kann ja noch werden, dachte Sie und zwinkerte dem Reiseleiter zu ... (will be continued)

Freitag, 17. Oktober 2008

Ich kam, las und singte

Man verzeihe mir den Kalauer im Heading, den konnte ich mir nicht verkneifen.
Heute vergaß ich mal nicht die Kamera und so gibt es endlich Fotos, wenn auch wenige, dafür romantisch ...



Ja, ich grinse blöd, kann man nix machen, ich freu mich eben.
Ich danke Klaus für den schönen Abend, Monika für die Gitarre und mir selbst, dass ich pünktlich war.

Das muss für heute reichen.

glücklich
Ihre
FrauJ

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Vorsicht, ein Mädchenpost

Heute war ich im Drogeriemarkt. An Sich nichts Besonderes. Ich gedachte Wimperntusche und einen neuen Lippenstift zu erstehen, dekorative Kosmetik also, man wird ja nicht jünger und auf der Bühne und so ... na, Sie wissen schon. Ich stand vor etwa 15 Meter MakeUp-Regalen. 7 verschiedene Marken, gefühlte 30.000 Lippenstifte, 20.000 Wimperntuschen und 400.000 Lidschattenvarianten. Mit den neuen Lippenstiften durfte ich schon reichlich Erfahrungen sammeln. Ich dachte mal, es wäre doch nett für die Bühne was zu haben, was nicht verwischt, schön lange hält, gut aussieht. Ich kaufte also so ein zwei-Phasen-Ding, so einen Lippenstift, wo man zuerst die Farbe und eine Minute später die 'Pflege' aufträgt. Um es abzukürzen: es ist wie Nagellack! Nagellack für die Lippen. Es fühlt sich schrecklich an, schmeckt grauenvoll, riecht wie Hamerit und leuchtet. Ja, es leuchtet! Nix mit 'dezent' - dezent geht anders. Aber für die Bühne, dachte ich, durchaus ok. Wenn man nun aber das Zeug von den Lippen bekommen will, muss man entweder speziellen 'Lippenlack-Entferner' in Haus haben, oder aber drei Tage warten, bis es irgendwie von alleine abgeht. Wenn man beides nicht hat und kann und versucht es mit handelsüblichen 'Reinigungsmitteln' abzulösen, sieht man, in dem Fall ich, aus, wie der 'Joker' aus Batman. Gnadenlos und einige Zeit unkorrigierbar verschmiert. Mit dem Verschmieren ist das generell ein Problem: beim Auftragen sind absoute Genauigkeit und eine ruhige Hand gefragt, sonst hat man wieder den 'Joker-Effekt'. Nach verzweifelten Experimenten verwarf ich die Idee des Lippenlacks für mich und wendete mich wieder dem 'normalen'Lippenstift zu, wobei 'normal' nur die Hoffnung auf etwas ausdrückt, was es so nicht mehr gibt. Es gibt keine 'normale ' Schminke mehr. Überall ist irgendwas drin, oder was ganz Bestimmtes nicht, aber das ist eher der Bio-MakeUp-Sektor, den ich auch schon durch habe. Es ist ja ganz nett, ehrlich, und ich unterstütze mit dem Kauf meines Rouges auch gerne peruanische Hochlandbauern und bezahle faire Preise, nur, wenn das Zeug nicht macht, was es soll, dann finde ich das eher suboptimal. MakeUp, das nicht deckt, Wimperntusche, die nicht hält und Lippenstift nur in Erdtönen. Wäre ich Bantu, fände ich das toll, ganz sicher, aber ich bin FrauJ und brauche Hilfe! Ich will nichts unterstreichen, ich will mich bekritzeln, jawoll!
So, wo war ich? Ach ja, bei der Wimperntusche. Früher gab es Wimperntusche, mit der man die Wimpern tuschte. Das hatte sich jahrelang bewährt. Dann kam jemand auf die Idee, dass Wimperntusche mehr können muss. Heutzutage muss alles mehr können, ich weiß. ALDI kann Bio, Handy kann Internet, Wimperntusche kann 'boosten'. Volumen für meine Wimpern. Mit dem Lash-Architekt-very-black-superstay-volume-max-precision-design der Firma XY. Ach, die nehmen sich da alle nichts. Gemeinsamer Tenor aller Firmen: "Klimperwimpern braucht die Frau". Darum hat's in Mascara nun Teilchen, die sich 'an die Wimpern legen' und sie 'natürlich' verlängern und Schwung geben sie auch noch. Krampfhaft suchte ich nach der altbekannten Mascara, fand aber nur leere Regalstellen. So kaufte ich heute so eine Klimper-Wimper-Mascara. Erfolg: Ich sehe aus, wie eine Figur aus der Sesamstrasse! Ellenlange Wimpern, totaaaaaaal natürlich, klar! tz. In Bio lernte ich, dass man sowas Mimikry nennt. Tarnen. Was vortäuschen, was so nicht ist. Ja, klar, nun mag man sagen, das täte man mit Schminke ja eh, aber mal ehrlich: das ist doch übertrieben, oder? Hat das mal jemand ausprobiert? Und dann steht da sowas drauf wie"kein Verkleben". Irgendwie definiere ich 'kein Verkleben' wohl anders. Die Wimpern meines linken Auges verklebten nahezu bei jedem Lidschlag! Diese zugefügten Extensions-Teile haben so einen 'Klettverschluss-Effekt', will mir scheinen ...
Benutzt das ernsthaft wer? Vielleicht sogar gerne?
Und, liebe Männer: Findet Ihr sowas ernsthaft schön?

Klettwimpergrüße

Ihre
FrauJ

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Herr Jesus und Goldfischlein

Nachdem ich in einer Trockneraktion meinen Badeanzug verdörrt und mir für eine nicht unerhebliche Menge bedruckten Papiers einen Neuen ertauscht hatte, musste ich natürlich auch endlich wieder schwimmen gehen. Dies geschah nun heute, in völliger Ignoranz des Termines, den ich ja bereits gestern wahrnahm (ja, das war ein gutes Gefühl).
Alles war wie immer: Im abgeteilten Becken plätscherte der Aquafitness-Kurs vor sich hin, draussen ernannten blöde Kinder Poolnudeln zu Laserschwerten und schlugen sich virtuelle Köpfe ab, ein paar Rentner standen im Weg und ich tauchte gerade auf der Sportbahn auf, als ER das Etablissement betrat. Der Herr, Sohn Gottes: JESUS.
Ich traute meinen Augen kaum. Er hatte langes, leicht welliges, mittelbraunes Haar und wandelte, wie Gott ihn schuf, nur bekleidet mit naturweißen Shorts ins Hallenbad. So stand er da, am Beckenrand, und schaute aufs Wasser. Ich wartete auf den Moment, da er zum ersten Schritt ansetzen würde. Mir war, als liefe er gleich los, ein Mal über die Wasseroberfläche, segnete alles, und ginge dann. Dem war nicht so. Er wendete sich dem Kinderbecken zu, breitete die Arme leicht aus und stieg andächtig die Stufen ins Kinderbecken hinab. Das gesamte Schwimmbad hielt inne, bestaunte Jesus, der sich so anmutig, andächtig, gloriös bewegte. So schritt er also ins Becken und schon verstand ich. Ja! Ich schaute mich suchend um. Johannes. Gleich musste noch Johannes kommen. Ich würde Zeuge der Taufszene werden. Grandios! Ich hatte so oft davon gehört, dass es einen neuen Jesus geben soll, aber, dass er in meinem Schwimmbad getauft werden würde, in meinem Beisein, das konnte ich ja nicht ahnen!
Aufgeregt suchend schaute ich mich also um nach Johannes und verluchte meine schulische Religionsabneigung. Mist! Wie sah Johannes aus? Würde ich ihn erkennen?
Das betrat plötzlich Mr. Bean die Bühne. Ehrlich. Ich weiß, wie absurd das klingt, aber ich wäre beinahe untergegangen vor Lachen. Dieser Typ sah wirklich aus, wie Mr.Bean. Er betrat das Szenario in schwarzer Badehose, gelben Badeschlappen und einem Rucksack. Selbst Jesus starrte nun gen Tür und war gleichfalls fasziniert.
Es müssen Minuten gewesen sein, die das Schwimmbad in Stille und Andächtigkeit verharrte, bis sich, ohne Vorwahrnung, alles blitzschnell in Normalität auflöste.
Jesus bemerkte seinen Irrtum mit dem Kinderbecken und siedelte, völlig unspektakulär, um ins 'Große', Mr. Bean sorgte noch für ein wenig Belustigung, als er beinahe mit Rucksack ins Wasser stieg, aber dann war alles normal.
Und dann kam Rita! Rita, das Goldfischlein. Ihres Zeichens stolze 72, braun gebrannt, täglich schwimmend. Wer Rita kennt liebt sie, vor allem dann, wenn sie nicht da ist! Rita ist die gefüchtetste Schwimmerin im Ganzen Bundesland. Sie hat sich mit den Jahren einen Schwimmstil erarbeitet, der seines Gleichen sucht. Diese Frau schafft es allein drei Bahnen zu beschwimmen - und zwar so, dass man einfach nicht in der Lage ist, ihr aus dem Weg zu gehen. Als ich sie das erste Mal sah dachte ich, man müsste sie retten, da sie kurz vorm ertrinken sei. Sie krault. Vorwärts und rückwärts. Vorwärts geht es noch, es wirkt etwas ungelenk und bedrohlich, aber sie kommt voran. Rückwärts jedoch, herrje, wenn ich das nur filmen dürfte!!! Bei jeder Armbewegung taucht Ritas Kopf komplett unter. Man sieht nur noch ein Stück vom hellblauen Badeanzug. Ihre ausgefeilte Schwimmtechnik lässt Strudel entstehen, die den Bademeister zwingen alle Eltern zu warnen, Ihre Kinder doch bitte aus dem Becken zu holen. Über die Lautsprecher wird verkündet, dass nun nur noch besonders gute Schwimmer im Becken bleiben dürfen und für etwa eine Stunde herrscht Ausnahmezustand im Hallenbad.
Beendet wird dieses Szenario dann immer gegen 11.30 Uhr vom Veteran. Der Veteran hat im Krieg sein Bein verloren, sein Linkes. Er schlendert auf Krücken zum Beckenrand, stellt dort Geh-Hilfen und Beinprothese ab und betritt umgehend, einbeinig das Becken. Rita und der Veteran mögen sich nicht. Man munkelt, sie hätten früher mal eine Beziehung gehabt, doch er brach ihr das Herz, weil er sich mit Gerds Schwester Inge inflagranti erwischen lies. Seither ist der Veteran Ritas Nemesis. So verlässt sie, sobald sie ihn erblickt erbost das Hallenbad, weswegen der Veteran sehr beliebt ist. Auch ich mag ihn.

Flossengrüße

Ihre
FrauJ

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Überpünktlich!

Ich schaffte soeben etwas, was mir so bisher noch nie gelang: Ich kam einen Tag zu früh!
Früher hatte ich nie Terminprobleme. Ich kam einfach immer pünktlich; egal, wie viel ich zu tun hatte, ich schaffte es immer. Dann, irgendwann, vernahm ich das Gerücht, ich käme ja so wie so immer zu spät, mindestens eine viertel Stunde. Anfangs erheiterte mich das noch und auch in meinem Freundeskreis wurde es zum running Gag (Immer, wenn ich eintraf, wurde dies begleitet mit den Worten: "Ach, ist es schon so spät?") ... Nach einiger Zeit beschloss ich dem ein Ende zu setzen, indem ich demonstrativ zu spät kam, mindestens 20 Minuten. Irgendwie lief das dann sehr schnell aus dem Ruder. Aus 20 Minuten wurden 30, dann direkt eine Stunde, 1,5 Stunden und schließlich ging ich dazu über Termine zu vergessen. Dies alles geschah schleichend, quasi ohne mein Wissen. Irgendwann bemerkte ich, dass ich nun in diesem Stadium der Unfähigkeit termingerechten Lebens gefangen bin ...
Ich schaute mich unlängs nach Beratungsstellen um, suchte nach Selbsthilfegruppen, fand aber nichts, was den Anschein machte mir helfen zu können. Im Grunde bin ich ja auch nicht mal Schuld an meiner Situation, oder? Hätte niemand dieses blöde Gerücht in die Welt gesetzt, ich wäre Zeit Lebens weiter pünktlich gewesen.
In der letzten Zeit bemühe ich mich nun doch gezielt so etwas wie eine moderate Pünktlichkeit an den Tag zu legen und schaffe es immer öfter, zwar nicht komplett termingenau, aber immerhin zeitnah zu Erscheinen.
Heute jedoch verblüffte ich mich selbst: Nicht nur, dass ich bereits zu unglaublich früher Stunde erwachte und sofort joggen ging, nein, ich duschte dann, beantwortete mails, begann zwei neue Texte, twitterte und verlies das Internet mit perfektem Timing, um dann etwa 15 Minuten später vor einer verschlossenen Bürotür im 4. Stock zu stehen. Ein Telefonat etwa 11 Minuten später verriet mir: Ich bin pünktlich. Richtige Zeit, richtiger Ort ...leider der falsche Tag!
Zuerst hielt ich das wirklich für einen Witz, als ich dann allerdigs, wieder zu Hause angekommen, in meinen Unterlagen kramte (also nach einem gelben, kleinen Zettel suchte, der hier irgendwo sein musste ...) stellte ich fest: 09.10.2008
Ich habe mir vorgenommen, den Termin morgen sausen zu lassen, so als Ausgleich ... für mein Karma ...
Ab sofort werde ich alle Bemühungen pünktlich zu sein einstellen.
Vielleicht mache ich erst gar keine Termine, oder nur Termine mit 'Gleitzeit', mit so ungefähren Angaben wann es sein könnte, dass ich da bin, dass es eben aber auch genau so gut sein kann, dass ich nicht erscheine, oder einen Tag früher, oder einen Tag später ...

völlig zeitdrucklose Grüße

Ihre
FrauJ

Montag, 6. Oktober 2008

U Back - Nachruf

U Back, der Bäcker meines Vertrauens. Gemütlich gelegen an der Frankfurter Allee, direkt am Auf-/Abgang zur U-Bahn-Haltestelle Magdalenenstraße; deswegen auch U Back ... Was saßen wir im Frühjahr und Sommer oft dort draußen, die Frankfurter Allee säuselte uns mit dezenten 100db ins Ohr, während die U5 uns im 3-Minuten-Takt ein Grollen den U-Bahn-Schacht herauf schickte. Das Kiosk nebenan beherbergte bereits gegen 8Uhr morgens dem Alkoholkonsum nicht abgeneigte Zeitgenossen, die uns versorgten mit den neusten Schlagzeilen der Bild und grandios recherchierten politischen Zusammenhängen. Man hätte sie so, wie sie waren, zu Anne Will einladen können ... Mindestens drei Mal in der Woche ließen wir uns in den Baumarkt-Plastikstühlen dort nieder, tranken billigen Kaffee und versuchten wach zu werden. Das waren noch Zeiten!
Ich war eine Zeit nicht da; und als ich heimkehrte, war alles anders. U-Back ist umgezogen, eine Ecke weiter. Sie nennen sich weiterhin U-Back, was ich in Anbetracht der jetzigen Entfernung zur U-Bahn-Haltestelle für übertrieben halte. Früher stand auf dem Schild: U Back - Bäckerei & Croissanterie, wobei den besonderen Reiz ausmachte, dass es so gut wie nie Croissants gab. Jetzt steht da: U Back - Bäckerei & Caffeterie, oder so, dafür gibt's jetzt immer Croissants. Und die Bedienungen haben neue Schürzen bekommen, die Stühle draußen sind sauber und neu, der Laden innen ist sauber, rot und beige gestrichen und es stehen sogar Kerzen auf dem Tisch.
Kurzum: U Back ist jetzt SchickiMicki!
Ich mochte dieses ranzige, unperfekte Ladenlokal mit den schecht-gelaunten Bedienungen; jetzt ist alles hell, sauber und freundlich ... unecht.
Wahrscheinlich ist es die Nähe zum Prenzlberg, die das macht. Da ist ja auch alles SchickiMicki und jeder winzige Laden ist In und hip und neu und besser, als alles vorher und Bio! Nicht zu vergessen Bio. Alles ist jetzt Bio und besser und gesünder und grüner, roter, knackiger, frischer ...
Ich vermisse das alte U Back.
Vielleicht nehme ich mir einen Kredit auf und miete das alte Ladenlokal. Da werde ich dann neu eröffnen. Das neue ALTE U Back. Ich werde Instantkaffee in lauwarmes Wasser einrühren und dafür 1,80€ verlangen, ich werde pappige Schrippen verkaufen und wenn jemand ein Croissant möchte werde ich sagen: "Croissants hammer nich! Sieht dat aus wie Paris hier, oder wat? ... ne Schrippe könn' se haben."
Und dann werde ich lächeln und von Früher erzählen, als U Back noch ein wundervoller Ranzladen war ...

nostalgische Grüße

Ihre
FrauJ

Freitag, 3. Oktober 2008

Kitsch, Kitsch Kitsch - und FrauJ freut sich

Ich war bei GEPA in Wuppertal. Eigentlich nur, um Schokolade zu kaufen, aus fairem Handel, und Kaffe und Kakao. Und was fand ich dort? Pünktchengeschirr!

Seht selbst:
Es ist kitschig und ich glaube, es hat auch nicht wirklich viel Nutzen. Aber: Ich mag es! Ach ja: Habe ich erwähnt, dass es Püntchen hat? Bunte Pünktchen!
Nein,ähm, ich bin schon erwachsen, ja, danke ....

(Außerdem passt es ganz wundervoll zum heutigen Tag der deutschen Einheit, oder? Tasse und Kanne in solcher Hamonie... hach, wie schön!)