Montag, 24. November 2008

Tabula Rasa

Alles im Umbruch.

weiterhin blogpause

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Brust Nummer Vier (Urlaubsimpressionen)

Frau H. war in Urlaub, in der Türkei, mit einer Freundin. Die Gatten ließen sie zu Hause - was soll man auch mit denen im Urlaub anfangen? So begaben sich die zwei Damen mittleren Alters nun also solistisch in wärmere Gefilde.
Gut gelaunt, sonnenbebrillt und abenteuersehnsüchtig entstiegen Sie an einem Samstag vor drei Wochen dem Flieger in Ankara, wo braungebrannte, goldkettchenbehängte und dauergrinsende Reiseleiter unübertrefflichen Charmes auf sie warteten.
Noch etwas angeschlagen vom Flug und der doch recht großen Hitze am Zielort träumte Frau H. lächelnd vor sich hin, in ihrem knielangen Sommerkleid, eigens für diesen Urlaub von der Schneiderin ihres Vertrauens zurechtgekürzt, bis auf ein Mal jemand an ihr vorbeihuschte und sie für geraume Zeit verwirren sollte ...
Ein braungebrannter Casanova streifte sie dezent, drückte ihr einen Zettel in die Hand und flüsterte im Vorbeigehen: "Brust Nummer Vier." Frau H. war irritiert. Was sollte das bedeuten? Sie blickte auf den Zettel in ihrer vor Aufregung zitternden Hand. 4, stand da. Nur eine 4.
Schon trat Inge an sie heran. Inge hatte auch einen Zettel und sagte. "Los, Frau H.,lass uns raus gehen, dort wartet man auf uns." "Hast du den Typen da gesehen?" fragte Frau H. "Der hat mir einen Zettel in die Hand gedrückt." "Ja." sagte Inge augenrollend "Mir auch. Ist eben so. nicht so toll organisiert. Kann man nichts machen. Hauptsache Wetter is gut." Frau H., immer noch sichtlich irritiert, fragte nach: "Und? Was steht auf deinem Zettel?" "Vier." sagte Inge genervt. "Vier? Das kann nicht sein!" entrüstete sich Frau H. "Ich hab die vier!" Inge, nun ebenfalls irritiert ob der Empörug ihrer Freundin, schaute sie an und erwiderte lakonisch: "Na und? Ich hab auch die vier. Ist doch richtig so." "Nein, das geht nicht!" stotterte Frau H. aufgeregt. "Du müsstest entweder die Drei oder die Fünf haben, oder eben eine ganz andere Zahl. Ich bin Brust Nummer vier!" "Brust Nummer vier?" Inge wunderte sich nur noch. Brust Nummer vier? "Hast du was getrunken?" fragte sie. "Warum redest du von Brüsten?" "Na," sagte Frau H. verzweifelt "er kam hier lang, drückte mir den Zettel in die Hand und flüsterte nur 'Brust Nummer vier'." Inge lachte laut. "Ja, und was soll das bedeuten? Meinst du, der rennt hier rum und nummeriert Brüste durch? Und du bekommst dann auch noch Nummer vier? Für deine..." "Inge!" empörte sich Frau H. " Na komm, aber jetzt mal ehrlich Frau H., was hast du denn gedacht? Ich mein, du bist jetzt 56 und du meinst, du bekommst Platz vier? tz."
Beide schwiegen. Unendliche drei Sekunden. Und ganz Ankara hielt mit ihnen die Luft an. Dann, endlich, erlöste Inge ihre Freundin Frau H. mit dem Satz: "Er sagte Bus! BUS Nummer vier! Aber war ja klar, in welche Richtung du wieder denkst!" Sie drehte sich um und ging, hinaus zu den Bussen, zu Bus Nummer vier. Frau H. folgte ihr demütig schweigend.
Brust Nummer vier zu sein wäre Ihr lieber gewesen - aber was nicht ist, kann ja noch werden, dachte Sie und zwinkerte dem Reiseleiter zu ... (will be continued)

Freitag, 17. Oktober 2008

Ich kam, las und singte

Man verzeihe mir den Kalauer im Heading, den konnte ich mir nicht verkneifen.
Heute vergaß ich mal nicht die Kamera und so gibt es endlich Fotos, wenn auch wenige, dafür romantisch ...



Ja, ich grinse blöd, kann man nix machen, ich freu mich eben.
Ich danke Klaus für den schönen Abend, Monika für die Gitarre und mir selbst, dass ich pünktlich war.

Das muss für heute reichen.

glücklich
Ihre
FrauJ

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Vorsicht, ein Mädchenpost

Heute war ich im Drogeriemarkt. An Sich nichts Besonderes. Ich gedachte Wimperntusche und einen neuen Lippenstift zu erstehen, dekorative Kosmetik also, man wird ja nicht jünger und auf der Bühne und so ... na, Sie wissen schon. Ich stand vor etwa 15 Meter MakeUp-Regalen. 7 verschiedene Marken, gefühlte 30.000 Lippenstifte, 20.000 Wimperntuschen und 400.000 Lidschattenvarianten. Mit den neuen Lippenstiften durfte ich schon reichlich Erfahrungen sammeln. Ich dachte mal, es wäre doch nett für die Bühne was zu haben, was nicht verwischt, schön lange hält, gut aussieht. Ich kaufte also so ein zwei-Phasen-Ding, so einen Lippenstift, wo man zuerst die Farbe und eine Minute später die 'Pflege' aufträgt. Um es abzukürzen: es ist wie Nagellack! Nagellack für die Lippen. Es fühlt sich schrecklich an, schmeckt grauenvoll, riecht wie Hamerit und leuchtet. Ja, es leuchtet! Nix mit 'dezent' - dezent geht anders. Aber für die Bühne, dachte ich, durchaus ok. Wenn man nun aber das Zeug von den Lippen bekommen will, muss man entweder speziellen 'Lippenlack-Entferner' in Haus haben, oder aber drei Tage warten, bis es irgendwie von alleine abgeht. Wenn man beides nicht hat und kann und versucht es mit handelsüblichen 'Reinigungsmitteln' abzulösen, sieht man, in dem Fall ich, aus, wie der 'Joker' aus Batman. Gnadenlos und einige Zeit unkorrigierbar verschmiert. Mit dem Verschmieren ist das generell ein Problem: beim Auftragen sind absoute Genauigkeit und eine ruhige Hand gefragt, sonst hat man wieder den 'Joker-Effekt'. Nach verzweifelten Experimenten verwarf ich die Idee des Lippenlacks für mich und wendete mich wieder dem 'normalen'Lippenstift zu, wobei 'normal' nur die Hoffnung auf etwas ausdrückt, was es so nicht mehr gibt. Es gibt keine 'normale ' Schminke mehr. Überall ist irgendwas drin, oder was ganz Bestimmtes nicht, aber das ist eher der Bio-MakeUp-Sektor, den ich auch schon durch habe. Es ist ja ganz nett, ehrlich, und ich unterstütze mit dem Kauf meines Rouges auch gerne peruanische Hochlandbauern und bezahle faire Preise, nur, wenn das Zeug nicht macht, was es soll, dann finde ich das eher suboptimal. MakeUp, das nicht deckt, Wimperntusche, die nicht hält und Lippenstift nur in Erdtönen. Wäre ich Bantu, fände ich das toll, ganz sicher, aber ich bin FrauJ und brauche Hilfe! Ich will nichts unterstreichen, ich will mich bekritzeln, jawoll!
So, wo war ich? Ach ja, bei der Wimperntusche. Früher gab es Wimperntusche, mit der man die Wimpern tuschte. Das hatte sich jahrelang bewährt. Dann kam jemand auf die Idee, dass Wimperntusche mehr können muss. Heutzutage muss alles mehr können, ich weiß. ALDI kann Bio, Handy kann Internet, Wimperntusche kann 'boosten'. Volumen für meine Wimpern. Mit dem Lash-Architekt-very-black-superstay-volume-max-precision-design der Firma XY. Ach, die nehmen sich da alle nichts. Gemeinsamer Tenor aller Firmen: "Klimperwimpern braucht die Frau". Darum hat's in Mascara nun Teilchen, die sich 'an die Wimpern legen' und sie 'natürlich' verlängern und Schwung geben sie auch noch. Krampfhaft suchte ich nach der altbekannten Mascara, fand aber nur leere Regalstellen. So kaufte ich heute so eine Klimper-Wimper-Mascara. Erfolg: Ich sehe aus, wie eine Figur aus der Sesamstrasse! Ellenlange Wimpern, totaaaaaaal natürlich, klar! tz. In Bio lernte ich, dass man sowas Mimikry nennt. Tarnen. Was vortäuschen, was so nicht ist. Ja, klar, nun mag man sagen, das täte man mit Schminke ja eh, aber mal ehrlich: das ist doch übertrieben, oder? Hat das mal jemand ausprobiert? Und dann steht da sowas drauf wie"kein Verkleben". Irgendwie definiere ich 'kein Verkleben' wohl anders. Die Wimpern meines linken Auges verklebten nahezu bei jedem Lidschlag! Diese zugefügten Extensions-Teile haben so einen 'Klettverschluss-Effekt', will mir scheinen ...
Benutzt das ernsthaft wer? Vielleicht sogar gerne?
Und, liebe Männer: Findet Ihr sowas ernsthaft schön?

Klettwimpergrüße

Ihre
FrauJ

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Herr Jesus und Goldfischlein

Nachdem ich in einer Trockneraktion meinen Badeanzug verdörrt und mir für eine nicht unerhebliche Menge bedruckten Papiers einen Neuen ertauscht hatte, musste ich natürlich auch endlich wieder schwimmen gehen. Dies geschah nun heute, in völliger Ignoranz des Termines, den ich ja bereits gestern wahrnahm (ja, das war ein gutes Gefühl).
Alles war wie immer: Im abgeteilten Becken plätscherte der Aquafitness-Kurs vor sich hin, draussen ernannten blöde Kinder Poolnudeln zu Laserschwerten und schlugen sich virtuelle Köpfe ab, ein paar Rentner standen im Weg und ich tauchte gerade auf der Sportbahn auf, als ER das Etablissement betrat. Der Herr, Sohn Gottes: JESUS.
Ich traute meinen Augen kaum. Er hatte langes, leicht welliges, mittelbraunes Haar und wandelte, wie Gott ihn schuf, nur bekleidet mit naturweißen Shorts ins Hallenbad. So stand er da, am Beckenrand, und schaute aufs Wasser. Ich wartete auf den Moment, da er zum ersten Schritt ansetzen würde. Mir war, als liefe er gleich los, ein Mal über die Wasseroberfläche, segnete alles, und ginge dann. Dem war nicht so. Er wendete sich dem Kinderbecken zu, breitete die Arme leicht aus und stieg andächtig die Stufen ins Kinderbecken hinab. Das gesamte Schwimmbad hielt inne, bestaunte Jesus, der sich so anmutig, andächtig, gloriös bewegte. So schritt er also ins Becken und schon verstand ich. Ja! Ich schaute mich suchend um. Johannes. Gleich musste noch Johannes kommen. Ich würde Zeuge der Taufszene werden. Grandios! Ich hatte so oft davon gehört, dass es einen neuen Jesus geben soll, aber, dass er in meinem Schwimmbad getauft werden würde, in meinem Beisein, das konnte ich ja nicht ahnen!
Aufgeregt suchend schaute ich mich also um nach Johannes und verluchte meine schulische Religionsabneigung. Mist! Wie sah Johannes aus? Würde ich ihn erkennen?
Das betrat plötzlich Mr. Bean die Bühne. Ehrlich. Ich weiß, wie absurd das klingt, aber ich wäre beinahe untergegangen vor Lachen. Dieser Typ sah wirklich aus, wie Mr.Bean. Er betrat das Szenario in schwarzer Badehose, gelben Badeschlappen und einem Rucksack. Selbst Jesus starrte nun gen Tür und war gleichfalls fasziniert.
Es müssen Minuten gewesen sein, die das Schwimmbad in Stille und Andächtigkeit verharrte, bis sich, ohne Vorwahrnung, alles blitzschnell in Normalität auflöste.
Jesus bemerkte seinen Irrtum mit dem Kinderbecken und siedelte, völlig unspektakulär, um ins 'Große', Mr. Bean sorgte noch für ein wenig Belustigung, als er beinahe mit Rucksack ins Wasser stieg, aber dann war alles normal.
Und dann kam Rita! Rita, das Goldfischlein. Ihres Zeichens stolze 72, braun gebrannt, täglich schwimmend. Wer Rita kennt liebt sie, vor allem dann, wenn sie nicht da ist! Rita ist die gefüchtetste Schwimmerin im Ganzen Bundesland. Sie hat sich mit den Jahren einen Schwimmstil erarbeitet, der seines Gleichen sucht. Diese Frau schafft es allein drei Bahnen zu beschwimmen - und zwar so, dass man einfach nicht in der Lage ist, ihr aus dem Weg zu gehen. Als ich sie das erste Mal sah dachte ich, man müsste sie retten, da sie kurz vorm ertrinken sei. Sie krault. Vorwärts und rückwärts. Vorwärts geht es noch, es wirkt etwas ungelenk und bedrohlich, aber sie kommt voran. Rückwärts jedoch, herrje, wenn ich das nur filmen dürfte!!! Bei jeder Armbewegung taucht Ritas Kopf komplett unter. Man sieht nur noch ein Stück vom hellblauen Badeanzug. Ihre ausgefeilte Schwimmtechnik lässt Strudel entstehen, die den Bademeister zwingen alle Eltern zu warnen, Ihre Kinder doch bitte aus dem Becken zu holen. Über die Lautsprecher wird verkündet, dass nun nur noch besonders gute Schwimmer im Becken bleiben dürfen und für etwa eine Stunde herrscht Ausnahmezustand im Hallenbad.
Beendet wird dieses Szenario dann immer gegen 11.30 Uhr vom Veteran. Der Veteran hat im Krieg sein Bein verloren, sein Linkes. Er schlendert auf Krücken zum Beckenrand, stellt dort Geh-Hilfen und Beinprothese ab und betritt umgehend, einbeinig das Becken. Rita und der Veteran mögen sich nicht. Man munkelt, sie hätten früher mal eine Beziehung gehabt, doch er brach ihr das Herz, weil er sich mit Gerds Schwester Inge inflagranti erwischen lies. Seither ist der Veteran Ritas Nemesis. So verlässt sie, sobald sie ihn erblickt erbost das Hallenbad, weswegen der Veteran sehr beliebt ist. Auch ich mag ihn.

Flossengrüße

Ihre
FrauJ

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Überpünktlich!

Ich schaffte soeben etwas, was mir so bisher noch nie gelang: Ich kam einen Tag zu früh!
Früher hatte ich nie Terminprobleme. Ich kam einfach immer pünktlich; egal, wie viel ich zu tun hatte, ich schaffte es immer. Dann, irgendwann, vernahm ich das Gerücht, ich käme ja so wie so immer zu spät, mindestens eine viertel Stunde. Anfangs erheiterte mich das noch und auch in meinem Freundeskreis wurde es zum running Gag (Immer, wenn ich eintraf, wurde dies begleitet mit den Worten: "Ach, ist es schon so spät?") ... Nach einiger Zeit beschloss ich dem ein Ende zu setzen, indem ich demonstrativ zu spät kam, mindestens 20 Minuten. Irgendwie lief das dann sehr schnell aus dem Ruder. Aus 20 Minuten wurden 30, dann direkt eine Stunde, 1,5 Stunden und schließlich ging ich dazu über Termine zu vergessen. Dies alles geschah schleichend, quasi ohne mein Wissen. Irgendwann bemerkte ich, dass ich nun in diesem Stadium der Unfähigkeit termingerechten Lebens gefangen bin ...
Ich schaute mich unlängs nach Beratungsstellen um, suchte nach Selbsthilfegruppen, fand aber nichts, was den Anschein machte mir helfen zu können. Im Grunde bin ich ja auch nicht mal Schuld an meiner Situation, oder? Hätte niemand dieses blöde Gerücht in die Welt gesetzt, ich wäre Zeit Lebens weiter pünktlich gewesen.
In der letzten Zeit bemühe ich mich nun doch gezielt so etwas wie eine moderate Pünktlichkeit an den Tag zu legen und schaffe es immer öfter, zwar nicht komplett termingenau, aber immerhin zeitnah zu Erscheinen.
Heute jedoch verblüffte ich mich selbst: Nicht nur, dass ich bereits zu unglaublich früher Stunde erwachte und sofort joggen ging, nein, ich duschte dann, beantwortete mails, begann zwei neue Texte, twitterte und verlies das Internet mit perfektem Timing, um dann etwa 15 Minuten später vor einer verschlossenen Bürotür im 4. Stock zu stehen. Ein Telefonat etwa 11 Minuten später verriet mir: Ich bin pünktlich. Richtige Zeit, richtiger Ort ...leider der falsche Tag!
Zuerst hielt ich das wirklich für einen Witz, als ich dann allerdigs, wieder zu Hause angekommen, in meinen Unterlagen kramte (also nach einem gelben, kleinen Zettel suchte, der hier irgendwo sein musste ...) stellte ich fest: 09.10.2008
Ich habe mir vorgenommen, den Termin morgen sausen zu lassen, so als Ausgleich ... für mein Karma ...
Ab sofort werde ich alle Bemühungen pünktlich zu sein einstellen.
Vielleicht mache ich erst gar keine Termine, oder nur Termine mit 'Gleitzeit', mit so ungefähren Angaben wann es sein könnte, dass ich da bin, dass es eben aber auch genau so gut sein kann, dass ich nicht erscheine, oder einen Tag früher, oder einen Tag später ...

völlig zeitdrucklose Grüße

Ihre
FrauJ

Montag, 6. Oktober 2008

U Back - Nachruf

U Back, der Bäcker meines Vertrauens. Gemütlich gelegen an der Frankfurter Allee, direkt am Auf-/Abgang zur U-Bahn-Haltestelle Magdalenenstraße; deswegen auch U Back ... Was saßen wir im Frühjahr und Sommer oft dort draußen, die Frankfurter Allee säuselte uns mit dezenten 100db ins Ohr, während die U5 uns im 3-Minuten-Takt ein Grollen den U-Bahn-Schacht herauf schickte. Das Kiosk nebenan beherbergte bereits gegen 8Uhr morgens dem Alkoholkonsum nicht abgeneigte Zeitgenossen, die uns versorgten mit den neusten Schlagzeilen der Bild und grandios recherchierten politischen Zusammenhängen. Man hätte sie so, wie sie waren, zu Anne Will einladen können ... Mindestens drei Mal in der Woche ließen wir uns in den Baumarkt-Plastikstühlen dort nieder, tranken billigen Kaffee und versuchten wach zu werden. Das waren noch Zeiten!
Ich war eine Zeit nicht da; und als ich heimkehrte, war alles anders. U-Back ist umgezogen, eine Ecke weiter. Sie nennen sich weiterhin U-Back, was ich in Anbetracht der jetzigen Entfernung zur U-Bahn-Haltestelle für übertrieben halte. Früher stand auf dem Schild: U Back - Bäckerei & Croissanterie, wobei den besonderen Reiz ausmachte, dass es so gut wie nie Croissants gab. Jetzt steht da: U Back - Bäckerei & Caffeterie, oder so, dafür gibt's jetzt immer Croissants. Und die Bedienungen haben neue Schürzen bekommen, die Stühle draußen sind sauber und neu, der Laden innen ist sauber, rot und beige gestrichen und es stehen sogar Kerzen auf dem Tisch.
Kurzum: U Back ist jetzt SchickiMicki!
Ich mochte dieses ranzige, unperfekte Ladenlokal mit den schecht-gelaunten Bedienungen; jetzt ist alles hell, sauber und freundlich ... unecht.
Wahrscheinlich ist es die Nähe zum Prenzlberg, die das macht. Da ist ja auch alles SchickiMicki und jeder winzige Laden ist In und hip und neu und besser, als alles vorher und Bio! Nicht zu vergessen Bio. Alles ist jetzt Bio und besser und gesünder und grüner, roter, knackiger, frischer ...
Ich vermisse das alte U Back.
Vielleicht nehme ich mir einen Kredit auf und miete das alte Ladenlokal. Da werde ich dann neu eröffnen. Das neue ALTE U Back. Ich werde Instantkaffee in lauwarmes Wasser einrühren und dafür 1,80€ verlangen, ich werde pappige Schrippen verkaufen und wenn jemand ein Croissant möchte werde ich sagen: "Croissants hammer nich! Sieht dat aus wie Paris hier, oder wat? ... ne Schrippe könn' se haben."
Und dann werde ich lächeln und von Früher erzählen, als U Back noch ein wundervoller Ranzladen war ...

nostalgische Grüße

Ihre
FrauJ

Freitag, 3. Oktober 2008

Kitsch, Kitsch Kitsch - und FrauJ freut sich

Ich war bei GEPA in Wuppertal. Eigentlich nur, um Schokolade zu kaufen, aus fairem Handel, und Kaffe und Kakao. Und was fand ich dort? Pünktchengeschirr!

Seht selbst:
Es ist kitschig und ich glaube, es hat auch nicht wirklich viel Nutzen. Aber: Ich mag es! Ach ja: Habe ich erwähnt, dass es Püntchen hat? Bunte Pünktchen!
Nein,ähm, ich bin schon erwachsen, ja, danke ....

(Außerdem passt es ganz wundervoll zum heutigen Tag der deutschen Einheit, oder? Tasse und Kanne in solcher Hamonie... hach, wie schön!)


Dienstag, 30. September 2008

Teilchenbeschleuniger = Bahnbeschleuniger?

Noch nie, wirklich noch nie in meiner Bahnreisegeschichte geschah es so, dass der von mir gebuchte Zug pünktlich kam. Es begann meist schon mit zuverlässigen zehn Minuten Verspätung am Startbahnhof, die innnerhalb der nächsten drei Bahnhöfe zwar aufgeholt werden konnten, jedoch kurz vor Erreichen des Zielbahnhofs wurde jede Püntlichkeit vom Schicksal zerschlagen. Ich hatte schon alles dabei. Oberleitungsschäden, unerwaretete (Bitte, wie kann sowas unerwartet sein?) Baustellen, Personen im Gleisbereich, Weichenprobleme oder aber auch gerne mal eine versagende Bordelektronik, die zur Folge hat, dass der Zug sich komplett abschaltet in jedem Bahnhof. Dies geschah natürlich bei einer nächtlichen Reise, so dass ich zunächst im Dunkeln, dann in einer Notbeleuchtung und erst nach fünf Minuten wieder in 'richtigem' Licht saß. Nach drei Bahnhöfen mit diesem Prozedere bat man alle Passagiere in den Anschlußzug umzusteigen, der ja eine Stunde später Berlin verlassen, uns aber bereits eingeholt hatte. Man folgte diesem Rat, was zur Folge hatte, dass der Ersatzzug befüllt war, wie ein indischer Bus...
Nun, da die Bahn von Berlin-Ostbahnhof bis Hannover, wo ich dazu stieg, tadellos fuhr, entschied sie sich direkt am nächsten Bahnhof es dem Vorgängerzug gleich zu tun und sich dem technischen Versagen hinzugeben. Ich bin geneigt anzunehmen, dass ich sowas wie eine 'schlechte Bahnaura' besitze, möchte allerdings nicht alle Schuld auf mich laden. Naja, was soll ich sagen? An jenem Tag erreichte ich Essen-Hbf. mit gemütlichen 3 Stunden Verspätung - auch sehr zur Freude meines Abholbefohlenen ...
Mittlerweile plane ich in meine Reisen immer die Verspätungen mit ein, wobei ich von durchschnittlich einer Stunde ausgehe. So mir nun die Bahn eine Ankuntszeit von 18.34 Uhr prophezeit, übermittle ich meinen Abholern 19.34Uhr. Bisher lief dies problemlos-bis Sonntag. Diesen Sonntag kam ich zu früh! Der Zug rollte drei Minuten früher als geplant in den Zielbahnhof ein, obwohl wir mitten auf der Strecke schon mal auf eine Verspätungssequenz von etwa 20 Minuten kamen. Jetzt kann ich mich nicht mal mehr auf die Unpünktlichkeit der Bahn verlassen grrrrrrrrrrrr Wie soll ich nun Reisen planen? (... vielleicht liegt es an CERN, oder? Könnte doch sein ...wer weiß, welche ungeahnten Auswirkungen so ein Teilchenbeschleuniger hat ...)

verwirrt pünktliche Grüße

FrauJ

Montag, 15. September 2008

Heute ist auch alles super!

Katastrophendeklination: Es ist kalt. Mir ist kalt. Ich mache die Heizung an. Die Heizung ist kalt. Die Heizung bleibt kalt. Mir ist kalt. Es ist kalt.
Hätte die Woche und der mit ihr Einzug haltende Kälteeinbruch wundervoller beginnen können, als mit einer Heizung, die sich entscheidet kaputt zu gehen?
Alle Heizkörper bleiben kalt und duschen geht auch nur noch mit kaltem Wasser. Zumindest beim Duschwassererhitzproblem sagt mir die intelligente Heizung, was sie stört: Fehler 22 - Druckwächter schaltet nicht ein. Gut, danke für die Information. Nur: was ist ein Druckwächter, was macht er, wo sitzt er, und das Wichtigste: warum verdammt macht er nicht, was er scheinbar soll, nämlich anspringen!?!
Ich versuche irgendwas 'unrichtiges' an der Heizung zu finden. Aber selbst die Wasserdruckanzeige steht auf grün und alles scheint ok.
Gut, dann rufe ich eben den Installateur an. Der sagt, dass ich Wasser auffüllen muss ... ich erkläre, dass die Druckanzeige auf grün steht, er sagt nur sowas wie hmmmmm....hmmmm....ja....hmmmmmm und meint dann, dass es dann wohl am Drucksensor läge. Ich solle mal die Heizung aus und dann wieder anschalten!
Ähm, hallo??? Ich bin ne Frau! Ich löse alle technischen Probleme erstmal durch ein 'reset'. Ich schalte, was kaputt ist, aus, um es nach einer kurzen Wartezeit hoffnungsvoll wieder einzuschalten. Of funktioniert das ganz wunderbar, aber auch nach drei Versuchen klappte das bei der Heizung nicht. Der Installateur hmmmmte sich noch einen zurecht, um mir dann zu sagen, dass es dann am Freitag zwischen 7 und 12 Uhr mal gedenkt vorbei zu kommen... Hui, das nenn ich flott, oder?

Ach, ich danke dem lieben Gott aufrichtig und herzlich für die letzte Woche und dafür, dass auch diese Woche so wundervoll unkompliziert anfängt. Danke!

Hat noch jemand einen Rat?

frierend
Ihre
FrauJ

Freitag, 12. September 2008

Kochkurs I, heute: Katstrophen selbstgemacht - Kartoffelbreisuppe an verbrannten Zwiebeln

Ich hatte hunger und wollte essen. 5 Minuten Nahrungssuche verrieten mir: heute gibt es Kartoffelbrei mit irgendwas dazu. Geht ja auch ganz schnell und einfach - so der theoretische Ansatz ...
(Und: ich kann wirklich super kochen, eigentlich ...)
Ok, ich brauch Milch. Hat man doch immer im Haus, oder? Ok, seit 29.07.2008 abgelaufen ... aber ist ja noch ungeöffnet und schließlich ist es haltbare Milch und sooooooo lange ist die nu auch wieder nich drüber, oder? Ein kurzer Riechtest verät mir: ja, geht gut so. Also, alle Komponenten im Haus - wunderbar.
Ich halte mich möglichst genau an die Zubereitungsvorschriften des Alnatura-Kartoffelpürrees, naja, jedenfalls so weit es mir möglich ist, denn einige Utensile fehlen doch. Zum Beispiel eine Schere, die mir das Öffnen des Alubeutels, der mir den direkten Zugang zum Trockenpürreepulver verschließt, erleichtern würde ... geht aber auch so. Außerdem fehlt mir ein Messbecher, um so in etwa genau 1/4 l Milch und Wasser abzumessen....macht aber auch nix, denn die gute Hausfrau weiß: in einen Kaffeebecher passen knapp 250ml Flüssigkeit, hätten wir das Problem also auch gelöst. Missing Tool #3 ist ein Schneebesen. Ich weiß, ich habe sogar drei Stück dieser verdammten Teile, aber nie, wenn ich sie brauche ... doch auch hier hilft mir die Erinnerung an großmütterliche Hausfrauentipps: zwei Gabeln sind genau so gut, wie ein Schneebesen.
Na also! Ham' wir's doch!
Ich bringe also Milch und Wasser zum kochen, füge Salz und Muskat dazu, rühre dann den Beutelinhalt ein .... hmm....irgendwie schleimig.... egal, wird schon noch. Nach drei Minuten verzweifeltem Rühren mit dem großmütterlichen Schneebesenimitat probiere ich den Schleim ... um ihn sofort auszuspucken! Ich lese nach...
Ah, aha, gut ... früher musste man doch immer Salz dazutun, oder? Habe ich so lange schon kein Fertigkartoffelpürree mehr gemacht, dass ich diese Neuerung verpasst habe? Bei Alnatura braucht es kein Salz mehr, und auch kein Muskat. Zudem hätte ich die Hälfte der Milch erst nach dem Kochen zufügen sollen ... hmm, wahrscheinlich ist mein Pürree daher eher Suppe und schmeckt wie Salzteig mit Muskat .... und dann steht da noch, man solle ein Stück Butter dazugeben, zur geschmacklichen Abrundung. Ein Stück! Stand da nicht früher mal Stückchen? 250g Butter auf etwa 600g Kartoffelpürree - lecker.
Während ich mir mein Werk so betrachtete entschied sich die letzte Zwiebel, mit der ich meinen Gaumenschmauß gedachte zu verfeinern, in meiner Pfanne in Sekundenschnelle in etwas Holzkohleähnliches zu verwandeln - als ich es roch, war es schon zu spät.
Ich werde das nächste Woche nochmal versuchen - aber jetzt schmier ich mir lieber ein Brot.
Guten Appetit!

FrauJ





Vorsatz für nächste Woche: das Pürree genau nach Vorschrift zubereiten und ein Foto des vor sich hin schmelzenden Stückes Butter auf dem Pürree an Alnatura schicken mit der Bitte, das doch lieber selbst zu essen.

Donnerstag, 11. September 2008

Soll ich?

Soll ich mich auch äußern zum 11. September? Ist das relevant?
Ich weiß nicht, was ich erzählen soll.
Damals kauften wir Salz, weil Oma sagte: "Im Krieg, da braucht man Salz."
Sie zwang uns quasi zum salzkaufen. Sie rief alle Verwandten an und forderte jeden auf sich mit Salz einzudecken. Oma hat schließlich schon einen Krieg durchgemacht - die muss es wissen.
Alle um uns herum dachten: " ... uiuiui ..., das gibt Krieg, ganz bestimmt. Jetzt ist niemand mehr sicher."

Und, wie sieht es aus, sieben Jahre nach den Anschlägen?

Oma hatte Recht, irgendwie ist Krieg. Aber es ist weniger die Alkaida, die mir Angst macht. Es ist eher die amerikanische Panik vor allem Unbekannten, die mich sorgt. Ich meine, mal ehrlich: wir haben jetzt Pässe mit biometrischen Daten! Selbst Säuglinge brauchen die. Das ist doch lächerlich, oder? Leuten werden Nagelscheren und Kugelschreiber abgenommen, wenn sie ein Flugzeug betreten und unsere neuen Mautanlagen, die ja nun endlich irgendwie zu funktionieren scheinen, sind nicht nur in der Lage LKWs zu erkennen, sondern auch Gesichter und sollen später mal bei der Rasterfahndung und so helfen (und was bitte soll 'und so' sein?) Wenn ich am Telefon sowas sage wie Bombe, Sprengstoff oder Attentat, dann springt sofort ein kleiner Rechner an, um alles Weitere mitzuschneiden und für Monate zu speichern. Und auch jetzt, da ich das hier tippe suchen Bots das Netz nach solchen Worten ab und werden sie finden, auch auf meiner Seite (Hallo liebe CIA!)...
Und? Ist es sicherer geworden dadurch? hmm .... Ich glaube, es ist nur überwachter ... allerdings findet das, was wirklich Relevanz hat, sowieso woanders statt, oder? ...

Heute geht ein Raunen und Seufzen durch die Medien. Alle legen Betroffenheitsminen auf und reden von dem, was da mal war, vor sieben Jahren, von dem schlimmen, schlimmen Anschlag, während, genau jetzt, in Georgien eine russische Armee nicht abrückt und weiterhin das Volk terrorisiert. Während in China weiter Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Während in Nigeria weiter Kinder an unserer Billigkleidung nähen, aus Stoffen, gewebt in Indien, ebenfalls von Kinderhand und gefärbt in Pakistan, auch von Kinderhand, und gleich noch den halben Landstrich damit verseucht...
Es gibt so viel, was gerade passiert.
Aber sich erinnnern an Früher und große Reden schwingen ist natürlich viel wichtiger, als aktuell was zu tun.
Denn zum 11. September gibt es so wunderbar schreckliche, ergreifende Bilder ... da kann man ganz schnell Mitleid erregen und ein bisschen jammern ... uns geht es so schlecht, wir Armen.

heute im Ökoshirt aus fairem Handel
FrauJ

Mittwoch, 10. September 2008

Gerd der Klassensprecher

Schwimmen kann so toll sein! ... und es nennt sich ja auch Schwimmbecken, oder? Leider mutierte das heute zum Rentnerplanschbecken. Ich weiß nicht, wo sie herkamen und ich weiß nicht, warum es so viele waren, ich weiß nur: sie standen mir im Weg - und zwar alle! Warum muss man ne Stehparty mitten auf der Sportbahn feiern?
Meine dezent genervten Blicke Richtung Bademeister brachten rein gar nichts. Der lächelte nur zurück, winkte einmal kurz, das war's. (sehe ich vielleicht aus, als wolle ich flirten, wenn ich genervt gucke? ... ich muss das beobachten, also: mich) Folglich unterdrückte ich meine Wut noch für gut zwei Bahnschwimmversuche, um dann endlich was zu sagen:
Ich: (höflich) "Könnten Sie vielleicht die Bahn wechseln? Ich möchte hier gern schwimmen."
Oma_1: "...wir sind immer hier!"
Oma_2: "...es ist so voll heute, wo sollen wir denn sonst hin? ...Gerd, he Gerd ... sag der Frau mal, wie voll es heute ist."
Opa_1[vermutlich Gerd]: "... wir sind 3 Mal die Woche hier!"
Oma_2: "...und es ist so voll heute, Gerd, es ist so voll!"
Gerd: " ... und es ist so voll heute. Da hat niemand eine Bahn für sich!"
Ich: "... ich möchte ja auch nur ..."
Opa_2: " Was will sie denn? Gerd?"
(Ich glaube Gerd ist sowas wie der 'Klassensprecher' dieser Gruppe)
Oma_1: " Sie will, dass wir von der Bahn gehen."
Gerd: "Wir sollen hier weg, weil sie die Bahn für sich will."
Opa_2: "Sag ihr, dass heute niemand eine eigene Bahn hat! Es ist so voll heute."
Gerd: "Das hab ich ihr schon erklärt."
Oma_2: (zu allen anderen) "Gerd hat ihr schon gesagt, dass es zu voll ist und wir uns die Bahnen teilen müssen."
Ein Raunen geht durch die Rentnergruppe, ich verstehe nichts. Man spricht in Altdeutsch, Sütterlin, oder Aramäisch. Dann wendet sich Gerd zu mir:
Gerd: " Wie lange wollen sie denn noch schwimmen, junge Frau?"
Ich: " Mindestens eine Stunde."
Gerd: " Und warum?"
Ich: "...weil ich trainieren möchte." (Ich antworte nur noch ganz stupide. Es ist absolut surreal und absurd, was da passiert. Ich glaube sogar, ihre Gesichter haben sich verändert und manchmal habe ich das Gefühl sie kommunizieren wortlos, lautlos untereinander...)
Gerd wendet sich wieder der Gruppe zu und sie flüstern durcheinander, scheinen sich zu beratschlagen. Ich warte. Plötzlich wendet sich Gerd mir wieder zu.
Gerd: " Wir werden etwas zur Seite gehen und sie können dann an uns vorbeischwimmen. (sie rücken alle zusammen und etwas nach links) ... So sollte das wohl reichen, nicht wahr?"
Ich: " Ja, danke."
Dann wirft Gerd dem Bademeister einen Blick zu, der nickt kurz und schon setzt die Rentnertruppe ihren regen Austausch fort. Ich werde gar nicht mehr beachtet.

Irgendwie gruselig, oder?

Das Schlimmste ist: das war wirklich so!
Rentner waren mir ja schon immer suspekt, aber das heute ... hmm.

Flossengrüße

FrauJ

Samstag, 6. September 2008

Keywords [Notiz #I an mich]

Schlüssel machen genau dann den größten Sinn, wenn sie sich zeitgleich mit einem selbst vor der geschlossenen Haustür befinden. Und zwar nur dann!

Mittwoch, 27. August 2008

Fehleranalyse: Polizisten mit Langeweile, Autofahrer und warum man IMMER zuerst die Beamten reden lassen sollte ....

Es folgt (erneut) eine O-Ton-Collage:
[...auf irgendeiner Landstraße, die noch keine ist, weil innerstädtisch, aber so aussieht, weil so grün...]

Zwei Männer in Blau winken mich raus. Zuerst denke ich: Was sind das für Typen und was wollen die? Dann erinnere ich mich an die kürzlich umgesetzte neue EU-Richtlinie und stelle fest: das sind Polizisten ... muss ich also doch anhalten. Shit!
Ich, mit defektem Fensterheber auf Fahrerseite, öffne die Tür.
Fehler 1:
Ich sage: "Entschuldigung, der blöde Fensterheber ist schon seit Wochen kaputt, ich komm einfach nicht in die Werkstatt."
Der Beamte notiert stillschweigend den kaputten Fensterheber und schaut mich mit hochgezogener Augenbraue an.
Fehler 2:
Ich sage: "Ok, wie schnell war ich?"
Er: "Sind sie zu schnell gefahren?"
Ich: "Ich weiß nicht, bin ich?"
Er: "Funktioniert ihr Tacho auch nicht?"
Ich: "Doch, schon lange wieder ..."
Er: "Wie schnell waren sie?"
Ich: "Na, wenn sie das nicht wissen ..."
Er: hmm "... sie wissen, wie schnell sie hier fahren dürfen?"
Fehler 3:
Ich sage: "Ja, 70. ich war höchstens auf 75 ..."
Er: "75?"
Ich: ja, höchstens.
Er: "Hier ist 50."
Ich: schlucke ... versuche zu lächeln.

Ich stelle sehr schnell fest: Ich hab's versaut. Nichts hilft mehr.
Auf dem Weg zum Kofferraum und dem Verbandskasten suche ich nach irgendeiner sinnigen Erklärung für das, was der Beamte dort nun vorfinden wird ... mir fällt aber nichts ein und so findet er dort zwei Verbandskästen, mit teilweise abgelaufenen Inhalten, die jedoch zusammen einen völlig korrekten Verbandskasten darstellen und bitte auch als Solcher zu bewerten sind! ... man lässt mir das durchgehen, weil ich verspreche, zu Hause angekommen, alles vernünftig in einen Kasten zu sortieren - dass ich auch so alles finden würde, glaubt man mir nicht.

Ich bin davongekommen. Man war doch noch lieb zu mir. Keine Strafe für meinen Fahrstil. Keine Strafe für die Verbandskästen. Es ist doch keine böse Welt ...
Danke.

Mittwoch, 20. August 2008

vegetarische Mäuse

Tote Tiere sind nicht schlimm, wenn sie nicht leiden mussten und friedlich sterben durften. Nun will es die Natur aber so, das mein Kater dem Vegetarismus nichts abgewinnen kann und auch nicht akzeptiert, dass ich halbtote, blutende Mäuse auf teuren, handgewebten Wollwohnzimmerteppichen eher unangebracht finde. Letzte Nacht war das Tier so freundlich den blutenden, zuckenden Fang nicht herein zu schleppen, was schon allein an der mangelden Möglichkeit irgendwie ins Haus zu gelangen scheiterte. So wurde die Opfergabe direkt vor der Haustür platziert ...

Ich gehe morgens immer Barfuß zum Briefkasten.

Danke, Tier.

Montag, 18. August 2008

Frankenstein [Hausfrauentipp ( # I )]

Salat, den man eine Woche lang im linken Gemüsefach des Kühlschranks vergisst ist durchaus noch essbar. Salat, den man dann doch nicht isst, sondern, in Ermangelung ausreichender Speicherkapazität des Kurz- so wie Langzeitgedächtnisses, noch eine weitere Woche vergisst, ist noch zu kleinen Teilen bedingt essbar. Salat, dessen Existenz man wahrnimmt, aber konsequent ignoriert, ist nach einer weiteren Woche im Gemüsefach unten links zu einer eigenständigen, autarken Lebensform mutiert.
Das vormals satte, knackige Grün welkmatscht nun vor sich hin. Ein kurzes Öffnen der Lade verrät der Hausfrau, dass auch optimal gelagertes Gemüse irgendwann seine Halbwertszeit erreicht, überschreitet und sich fortan exponentiell zersetzt. Und, ja!, verrottendes Gemüse in Kühlgefrierkombis riecht nicht dezent.
Soeben eröffnete ich dem Gatten, dass wir einen neuen Kühlschrank kaufen müssen; denn anfassen tu ich das nicht. Erst lachte er, dann schaute er nach, kam zurück und nickte ... Wir wollen aber noch bis nächste Woche Freitag durchhalten - da kommt die Putzfrau. Wir werden ihr Unmengen Geld und Parfum bieten, ja, meinetwegen sogar Großmutters Schmuck, damit sie sich der Kreatur undten links im Gemüsefach annimmt. Der Gatte beklebte vorerst die Schublade mit einem Biohazard-Aufkleber und dem Hinweis Nicht öffnen! Lebensgefahr!.
Mahlzeit.

Samstag, 16. August 2008

Günni muss weg!

Sie kommt rein, morgens, kreidebleich.
Er fragt: "...keine Post heute?"
Sie sagt: "...schau selbst."
Etwa eine Minute später sitzen sie sich beide, kreidebleich, schweigend gegenüber.
Sie konnten sehen, dass eine E-Plus Rechnung im Kasten liegt und irgendwas von der Bank. Aber sie kamen nicht dran. Zwei Tage später klingelt es - es ist der Briefträger, kreidebleich. Sie öffnet ihm die Tür, schaut betroffen. Er reicht ihr die Post mit den Worten:
"Sie haben eine wirklich große Spinne im Briefkasten."
Sie nickt.
"Ich meine, die ist wirklich riesig ... und dick ... und behaart!"

Sie nickt erneut.
"Ich weigere mich da Briefe reinzustecken, Frau J.; entfernen Sie das Tier."
Sie schaut gequält, er geht.
Das liegt etwa drei Wochen zurück und die Briefkastenspinne wird nun liebevoll Günni genannt. Günni ist mittlerweile in der ganzen Straße bekannt. Gestern stand ein Reisebus mit japanischen Touristen vor unserem Haus, die sich mit der großen Briefkastenspinne fotografieren lassen wollten. RTL, Pro7 und Sat1 riefen an und baten um Interviews, in denen wir uns äußern sollten zu unserem Leben mit Günni. Der Briefträger legt die Post seit Tag X auf die Küchenfensterbank. In der ersten Woche klingelte er noch, aber dann war ihm das zu mühselig. Heute Morgen schlug der Gatte vor einen neuen Briefkasten aufzuhängen, aber das will ich nicht.
Günni muss weg!
Seit einer Woche verlasse und betrete ich das Haus nur noch durch die Hintertür, weil Günni mich immer so komisch anschaut, wenn ich am Briefkasten vorbei gehe. Jetzt sitze ich vor den Gelben Seiten und suche einen Kammerjäger.
Waidmanns Heil!

Mittwoch, 25. Juni 2008

Wo sind all die Socken hin? ( ... jetzt mal ehrlich!? )

Ich weiß, es ist ein Hausfrauenthema. Ich weiß, es ist überstrapaziert. Ich weiß, es interessiert niemanden, aber: Was bitte ist das mit den Socken ?!
Ich kaufe ständig Socken. Andauernd eigentlich. Bei jedem DM - Einkauf nehme ich Socken mit.
Mittlerweile immer die Gleichen, denn so kann ich sie untereinander mischen, ohne, dass es auffällt.
Immer, wirklich IMMER, wenn ich Socken wasche, fehlen am Ende welche. Die Formel geht in etwa so:
2 Paar Socken + Waschmaschiene x Trockner = 3 Socken
Bei 3 Paar Socken bleibt der Verlust in der Regel bei einem Socken, während bei 4 Paar meist mindestens 2 Socken fehlen, manchmal sogar drei!
Wie ist sowas möglich? Mal ehrlich ... Ich habe unlängst errechnet, dass ich monatlich etwa 10 Paar Socken 'verwasche'. Unwiederbringlich! Bei einem durchschnittspreis von etwa drei Euronen pro Sockenpaar macht da monatlich stolze 30 Euro, die meine Waschmaschiene und der Trockner fressen! Ich habe überlegt, ob ich mal Socken individuel markieren soll. Also allen Socken Schildchen mit Nummern einnähen, oder so, um zu überprüfen, ob vermisste Socken irgendwann wieder auftauchen, dafür aber andere verschwinden. Und wenn sie wieder auftauchen frage ich mich: wo waren sie? Und wenn dafür andere verschwinden, sind das quasi Austauschgeiseln? Ich raff's einfach nicht! (überlegt mal: das sind 360,- € Sockenverschleiß pro Jahr! - unglaublich!)

Beinupdate: Epilation vs. Rasur - Experiment läuft. Die Epilation scheint sich als Enthaarungsmethode durchzusetzen, jedenfalls, was den nachhaltigen Erfolg angeht. In Punkto Schmerzen kann sie aber definitiv nicht mithalten....

Montag, 23. Juni 2008

Klassischer Sonntag mit Rasenmähen - halbe Strecke

Klassischer Weise mäht man Sonntags in einer Vorstadtsiedlung Rasen.
Ich tat das auch, allerdings erst nachmittags und mein Mäher war ein Epilierer.
An dieser Stelle möchte ich eine Frage an die Firma Braun stellen: was bitte genau soll eine 'sanfte Epilation' sein? Warum steht da auf der Packung, mein Epilierer könnte das? Bin ich ein Weichei?

Liebe Damen (und auch epilierende Herren): wie handelt ihr das? Ich epilierte schon so lange nicht mehr und musste dann gestern feststellen, dass ich es kaum auszuhalten finde. Bin ich so verweichlicht in der letzten Zeit? Oder ist meine sommerliche Harrstruktur eine andere?

Was nicht minder schwer wiegt, als die Schmerzen, die ich gestern freiwillig in kauf nahm, ist die Tatsache, dass mein Mähprojekt jäh unterbrochen wurde von einem Sommergewitter. Einem fiesen, großen Sommergewitter, dass mich dazu zwang, alle mit Steckdosenenergie betriebenen Gerätschaften einzuschläfern. Das widerum hatte zur Folge, dass nun mein rechtes Bein schmerzvoll enthaart, das Linke jedoch, urwaldgleich, vor sich hin wuchert. Es fühlt sich komisch an, jedoch Zeitmangel lässt mir keine andere Wahl...

Heute Abend werde ich das Linke rasieren und dann mache ich den ultimativen Test: Rasur gegen Epilation. Ergebnisse in Bälde.

Eine Bitte noch an die Verpackungsdesigner für Epilatoren: schreiben sie die Wahrheit drauf! z.B.:
Es tut scheiße weh, aber es sieht toll aus und hält lange - wer schön sein will, muss leiden.

Samstag, 21. Juni 2008

Wasser kaufen - an sich nicht so schwer

... außer es ist bereits 19.30 Uhr, man weiß nicht wo, steuert Real,- an und sucht, was es nicht gibt: Steinsieker.
Es folgt eine O-Ton-Collage:

A. (zu einem in der Leergutannahme krosenden Typen): ...ich stell die leere Kiste dann hier hin, ja?
B. (der, der im Leergut krost): Ja schaut irritiert
A. sucht nach Steinsieker, findet nichts. Kehrt zur Leergutannahme zurück.
A. (zum immer noch krosenden B.): ...haben sie kein Steinsieker?
B.: Keine Ahnung.
A.: ungläubig ...Wissen Sie vielleicht, wo das stehen könnte?
B.: sehr bestimmt Ich arbeite hier nicht!!! (und kroste weiter)

Surrealismus am Samstag.

Danke, Krosmann.

Donnerstag, 19. Juni 2008

Ok, ich hab's mitbekommen

Wir sind im Halbfinale.
Naja, wer ist schon wir?
Ich hätte auch gern n Privatmasseur...

Nachruf zur Bollerwagenrunde

Ich ging, mit Bier in der Hand, raus vor die Tür. Durchstreifte die Siedlung, einsam ...
Ich sah niemanden, alles war still, nur die Vögel zwitscherten. Selbst das sonst leise surren der entfernten Autobahn war nicht zu hören. Ich rechnete schon damit, dass gleich einer dieser rollenden Heuballen, wie in Western, meinen Weg kreuzen würde, aber dafür war es zu feucht und zu kalt.
So ähnlich muss sich Robinson Crusoe gefühlt haben.
Ich war allein.
Ganz allein.
Außenseitergefühle.

Ich bin für Österreich - obwohl die Kellner da Ober heißen

Ja, ihr lest richtig: Ich gucke keinen Fußball. Ich hocke hier zu einer Zeit, da das ganze Land den Atem anhält ;) Alle Kneipen platzen aus den Nähten und aufgeregte Nachbarn sitzenden in flimmernden Wohnzimmern. Naja, wenigstens ein Fußballutensil habe ich hier: Bier. Es soll mir ein treuer Begleiter durch den Abend sein.
Auch letztens habe ich schon nicht Fußball geschaut. Irgendwie kann ich mich dafür nicht begeistern. Ja, und es tut mir auch ehrlich leid, dass ich nicht so patriotisch ein Fähnchen am Auto klemmen habe...
Die letzte Woche Wien hat mir ein anderes Nationalgefühl vermittelt, denke ich. Ich bin jetzt, heimlich, für Österreich. Es war so nett da und man freute sich so ausgelassen über ein 1:1 und feierte das als Sieg, dass mir nun dieses Völkchen an sich so sympatisch ist, dass ich ihnen, und nur ihnen, den Sieg gönne.
Ich weiß, wir spielen heute nicht gegen Österreich. Ich weiß sogar, dass wir gegen Portugal spielen. Ich weiß auch, wie es ausgehen wird ;) Meine Prognose: 2:1
Ich gehe jetzt durch die Siedlung spazieren und versuche an Hand der nachbarschaftlichen Kommentare das Spiel mitzuerleben - das ist eh viel autentischer, als in die Glotze zu gucken (was ich auch gar nicht könnte, da ich seit einem Jahr fernsehlos bin ... )
... vielleicht stelle ich den Kasten Bier in den Holzbollerwagen und fahre damit herum, jedem, der mir den momentanen Spielstand verrät, gebe ich ein Bier aus ;) (Ich denke, so komme ich nicht weit)

Jetzt werde ich erstmal die Österreichische Nationalhymne lernen.

Macht's gut.

ach ja, noch eben was zur Politesse: Heute parkte ich ordnungsgemäß und sie lobte mich! Unglaublich, oder? So gefühlsbetonte Politessen kenne ich sonst nicht - die anderen waren immer so kalt.
Aber sie, die Neue, ist ganz anders. Natürlich ist ihre Dominanz immer spürbar. Ich würde das mal mit 'Zuckerbrot und Peitsche' betiteln, aber, was soll's? Ich mag sie ... sehr.

Anpfiff!

Mittwoch, 18. Juni 2008

... und noch einer: Politessen, Politeure, Reue, Rache

Ach ja. Ich hatte mich schon daran gewöhnt von meiner Politesse ignoriert zu werden. Nach einer Phase voll Verzweiflung, kam eine Phase voll Trauer, dann eine Phase der Wut, dann eine der Angst ... Ihr habt das alle mitbekommen. Voll Resignation parkte ich seither Gesetzestreu, Ordnungsgemäß ... ich kannte mich selbst kaum noch. Volle zwei Monate kein Knöllchen.
Nun, endlich, wurden meine Gebete erhört und sie ist da: die Neue!!!
Braune Haare, fieses Lächeln und erbarmungslos mit jedem Parksünder. Sie muss die mit den meisten Bonuspunkten sein.
Sie macht wirklich einen klasse Job!
Dienstag schrieb sie mich auf, noch wärend ich am Parkscheinautomaten stand! Ich musste wirklich laut lachen - sie zog ihr Knöllchen zurück mit dem Kommentar: "Das geht auch schneller - nächstes Mal lass ich das nicht durchgehen!" Und dabei schaute sie streng. Ui! Ich bin ganz angetan von ihrer Dominanz! Die weiß, was sie will und hat vor es durchzusetzen. Endlich eine neue Spielpartnerin!
Ich freu mich so!
(Obwohl ich morgen Vormittag ja zu habe bin ich fast versucht doch in den Laden zu fahren - des Parkens wegen ... )

Bis morgen ;)

Badender Jüngling - ein Sonntag am Klärteich

(danke für die Vermisstenanzeige P. ;) - ja, ich lebe noch)

hmm ... ich habe viel zu erzählen, aber nun mal nicht der Reihe nach ...
Beginnen möchte ich mit einem Erlebnis, dass mir den Sonntag versüßte. Ein klassischer Sonntag. Viel Zeit, schlechtes Wetter, keine Aussichten auf Besserung und aufkeimende Langeweile. Etwas gottähnliches meinte es wohl gut mit mir und sandte meine Schwester nebst Freund, seines Zeichens bekennender und praktizierender Modellflugfan, oft mit diversem selbst gebastelten Fluggerät unterwegs. Diesmal erschien er mit einem Motorboot. Ich schaute in den Himmel, prophezeite mit unumstößlicher Sicherheit sich bessernde Witterungsverhältnisse und man so machte man sich auf den Weg zum See, naja: Teich, um das jungfräuliche Bastelboot zu Wasser zu lassen. Dauerfisselregen und beeindruckendes Blitzen im Hintergrund, aber eben weit genug entfernt, hatten es so eingerichtet, dass der Teich Menschenleer war. Unter leisem Donnergrollen wurde das Boot zu Wasser gelassen. N. testete nochmals die Akkus, um dann loszulegen. Die Miniaturjacht schoß pfeilschnell Richtung Seemitte, so schnell, dass nur noch die Schiffsschraube unter Wasser war ...
Dann passierte das, was ich bereits fünf Minuten zuvor als Frage formuliert hatte, von N. jedoch nur mit einem 'hmmm' kommentiert worden war.
Ich fragte: "Was machst du, wenn das Boot mitten auf dem See 'liegen bleibt'?"
Nun dümpelte es dort vor sich hin, ohne nennenswert auf N.s Fahrversuche zu reagieren. Nichts half.
Mittlerweile waren auch zwei amüsierte Zuschauer zur Stelle, was N.s Laune nicht verbesserte.
Meine Schwester holte eine alte, graue Wolldecke aus dem Auto und kommentierte N.s Zögern sich in die Fluten zu werfen und das Schiff zu retten nur mit: "...was haderst du denn so mit deinem Schicksal? Es ändert nichts, alles Zögern hilft dir nicht."
Wie Recht sie hat. Man kann das Übel nur dehnen, aber verhindern kann man's nicht.
Irgendwann, der Regen peitschte aufs Wasser, entkleidete sich N. endlich und stieg in den Teich. Es sah so lässig und frei aus, wie er da rückwärts durch den Teich schwamm ...
Endlich beim Boot angelangt entschied er sich dazu vor Ort, das Problem zu beheben ... nach erneutem, kräftigen Donner schwamm er jedoch schnell zurück.
Die Antriebswelle war abgesprungen, also das Teil zwischen Motor und Schiffsschraube ;)
... so entstieg der Geläuterte frierend, aber heldenhaft dem Gewässer, sein Boot sicher im Arm.
Meine Schwester hüllte ihn sofort in die kratzige, uralte, graue Feuerschutzwolldecke und es war schon recht idyllisch, wie er so da stand. Er sah ein bisschen aus, wie ein Hobbit. dreckige Füße, grauer Loden.....
(...mir wurde untersagt die 'Herr der Ringe' Melodie zu summen ;) )

Was er bisher nicht wusste: Dieser Teich ist die letzte Klärstufe, der sich einige hundert Meter darüber befindlichen Kläranlage - ich denke, wir werden ihm das erst in fernerer Zukunft erzählen.

Ich ahne, dass ihr dies nicht halb so amüsant findet, wie ich, aber es ist ja mein Blog *gg*

Gerne würde ich euch, die mit meiner Handycamera geschossenen Fotos zeigen, aber ich bekomme keine Freigabe vom Opfer...

Sonntag, 13. April 2008

- error -

Erst lief blogger nicht richtig und jetzt hab ich so viele Projekte laufen, dass ich nicht zum Bloggen komme.
Entschuldigt. Bin ja schon ganz schuldbewusst.
13. Mai steht ja jetzt.
Weitere Termine folgen.
(Langenberg, Düsseldorf, Bochum, Essen, Duisburg - alles noch ohne genaue Daten, aber schon noch dieses Jahr ;o) )

Morgen geh ich die Politesse ärgern - hab ja immer noch kein Knöllchen bekommen :o(

Bis demnächst!

Dienstag, 1. April 2008

Aprilscherze? *gäähhhn*

Jaja, wahnsinnig witzig. Man, ich hasse den ersten April so sehr wie Karneval!
Der Witz unserer Lokalzeitung: Ab heute gilt die 'lila Plakette'. Jeder Bürger müsse die haben, sonst dürfe er nicht mehr in die Stadt einfahren. Boah, wie lustig - ich kann mich kaum auf dem Stuhl halten.
Früher, da haben sich ein paar Freunde von mir noch richtig geniale Sachen einfallen lassen. Unter Anderem scannten sie mal einen Einberufungsbescheid ein, setzten einen anderen Namen und ein anderes Datum ein und warfen es der betreffenden Person in den Briefkasten. Der Mann, im Folgenden J. genannt, war damals etwa 56, Frührentner und litt an diversen Rückenerkrankunken, die ihm ja den Frührentnerstatus eingebracht hatten. Außerdem hatte er bereits zwei Herzinfakte hinter sich. Man kann sich also sehr gut seine Verwunderung vorstellen, als er nun diese staatliche Post aus dem Briefkasten fischte. Dass der Brief nicht ordnungsgemäß frankiert war bemerkte er gar nicht. Leider konnte diesem sicher sehr eindrucksvollen Moment niemand beiwohnen. Aber schon zehn Minuten später stand J. bei der Familie auf der Matte (er war ein sehr guter Freund und kam immer sofort mit allen Problemen, weswegen man annehmen konnte, er würde es auch dieses Mal tun - war ja auch so). Er war schweißgebadet, hatte ein gerötetes Gesicht, hielt sich die Brust, hatte Herzschmerzen. "P., stell dir vor!" legte er los "...die sind doch bekloppt! Die wollen mich einziehen!" P. hielt sich zurück, gab sich bestürzt, kochte Kaffee und hörte zu, wie J. sich in Rage redete. Die Urheber dieses makaberen Scherzes hingen derweilen mit allen verfügbaren Ohren an der Küchentür und übten sich in lauschen, möglichst ohne Geräusche zu machen (was sehr schwer fiel). Er dachte, er würde zum Golfkrieg eingezogen und ereiferte sich immer mehr "Ich hab Rückenprobleme. Und zwei Herzinfarkte. Zwei! Stell dir mal vor, wie verzweifelt die sein müssen, wenn die mir sowas schicken! Das ist ja wie bei Adolf...." An der Stelle setzte es bei allen Beteiligten aus, die vor Lachen kreischenden Urheber fielen mit der Küchentür ins Zimmer und auch P. saß mittlerweile lachend auf dem Boden. Es dauerte eine viertel Stunde, bin sich auch J. beruhigt hatte und glauben konnte, dass alles nur ein Fake war.
Das war kreativ, oder?

Knöllchenfrei?

Ja, wer hätte das gedacht? Ich bin seit einer Woche knöllchenfrei!
Ich kann es gar nicht glauben.
Fühle mich sogar ein bisschen schlecht. Ungeliebt. Mag sie mich nicht mehr? Hat sie einen anderen Parksünder lieber? So lange war sie weg und jetzt, wo sie wieder da ist, ist sie so anders. Ich glaube, sie protokolliert fremd. Vielleicht mache ich morgen den Laden zu, wenn ich sie vorbeigehen sehe und schleiche ihr hinterher. Dann kann ich in Ruhe ausspionieren, wen sie nun auf dem Kieker hat. War ich ihr vielleicht nicht mehr krativ genug? Hat sie sich zu sehr an mich gewöhnt? Ja, das wird es sein. Gewohnheit macht alles kaputt. Routine ist der größte Feind einer Beziehung. Dabei dachte ich, uns könnte sowas nicht passieren. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, hmm? Ach, ich werde sie vermissen. Ihren bösen Blick, schon wenn sie am Fenster vorbei marschierte. Oder ihr zartes Lächeln, wenn sie mich aufschrieb. Wenn ich sie so lächeln sah, hatte ich jedes Mal ein Kribbeln im Bauch. Und das will sie jetzt alles so einfach hinter sich lassen? Ich bin traurig.

Vorsatz für morgen: quer auf dem Bürgersteig parken und auf eine Reaktion von ihr hoffen.

Sonntag, 30. März 2008

Sommerzeitgedanken

Warum bitte stellt man Uhren um?
Ich frage mich das wirklich!
Habt ihr mal nachgerechnet? Wir haben 7 Monate Sommerzeit und nur 5 Monate Winterzeit.
Uns fehlt also 7 Monate lang eine Stunde, die wir nur an 5 Monaten zurück bekommen.
Macht eine Differenz von mindestens 60 Stunden! Das sind mal eben knappe 2,5 Tage, die uns da genommen werden. Jetzt frage ich mich natürlich: Wo sind die Stunden hin, ja, die ganzen Tage? Warum hat das noch niemand bemerkt und was kann man dagegen tun? Wird es demnächst mehr Schaltjahre geben, um das auszugleichen oder gibt es einfach 'zwischen den Jahren' mehr Zeit? Kann ich das irgendwie sinnvoll nutzen?
Das ist wahrscheinlich eine staatliche Verschwörung, um uns von irgendwas abzulenken. Vielleicht von Aliens? Vielleicht verkaufen die die Tage an Aliens, handeln mit Zeit.
Das ist mir alles suspekt.

Vorsatz für morgen: Die Politesse fragen, ob sie etwas über die fehlenden Stunden weiß.

Donnerstag, 27. März 2008

Sie lebt!

Morgens Aronal, Abends Elmex. Und was dazwischen? Heute habe ich Elmex genommen, morgen dann Aronal, oder soll ich sie mischen auf der Zahnbürste? Bitte Antworten!

Politessenupdate: Ja, sie lebt noch, meine Liebe! Man, was war ich erleichtert, als ich sie heute sah. Sie hatte so schreckliche Laune und selbst mein Umarmungsversuch wollte kein Lächeln auf ihr Gesicht zaubern. Egal. Meine Politesse ist wieder da, jetzt fühle ich mich wieder sicher.

Vorsatz für morgen: Die Politesse fragen, wo sie so lange war und um ein nachträgliches Knöllchen bitten, weil ich so schlimm geparkt habe, ohne geahndet zu werden.

Mittwoch, 26. März 2008

pentatonische Flüche für die tibetanische Taschenharfe 1

"Ey, ich hab ADZ." Na, was ist damit wohl gemeint? Richtig, ursprünglich meinte der diesen Satz schreiende dreizehnjährige ADS, war wohl rechtschreibverwirrt und schrieb in Gedanken kurzer Hand Syndrom mit Z. Auch nicht schlecht. Zyndrom beschreibt sicherlich viel mehr das, unter dem er wirklich litt...ich will es mal sanft beschreiben...'Gehirnzellen? Hä? Ne.'...oder....'Nein, das liegt nicht am Neurotransmitter Mononatriumglutamat in den Chips, die ich täglich an Stelle eines Pausenbrotes verzehre, weil meine Eltern zwar genug Geld, nicht aber genug Zeit oder eben immer die Lust haben mir etwas vernünftiges mit in die Schule zu geben..äähh...'... Was ich euch sagen will? Ich hab wieder dicke Oma gespielt - sorry. Aber drei vorpubertäre Halbstarke, die sich und ihre Umgebung mit einer dieser beknackten 'Pool-Schaumstoff-Rettung-Schwimmdingens-Teile' traktieren fallen bei mir schlichtweg nicht unter das Artenschutzgesetz. Ich habe den Kindern vorgeschlagen, sie sollen sich gegenseitig ertränken - man verzeihe mir bitte diesen Ton, aber ich will da einfach nur schwimmen. Da braucht es auch keine poppenden Vierzehnjährigen in der anderen Ecke (ehrlich!!!). Da hab ich echt lieber die schnorchelnden Rentner.
Ich weiß, dass das intolerant ist (ist mir aber diesmal wirklich egal)!

So, weiter im Text. Ich bin angeschlagen, traurig, um nicht zu sagen deprimiert: Meine Politesse kam heute wieder nicht! Heute Vormittag war ich noch guter Dinge, voller Hoffnung - aber nichts passierte. Heute Nachmittag habe ich mit zwei Reifen auf dem Bürgersteig geparkt und keine Parkscheibe reingelegt. Nichts passierte! Überhaupt gar nix! Das beunruhigt mich. Was ist los? Ich kann mich jetzt nicht mehr sicher fühlen. Wenn das schon nicht geahndet wird, wie sieht es dann mit anderen Dingen aus? Da kann ja jeder machen, was er will. Allein durch den Umstand meiner fehlenden Politesse fühle ich mich unsicher in unserem Rechtsstaat - so ganz ohne Exekutive geht doch nicht, oder? Morgen fahre ich früher los, um nach einer möglichst dramatischen Parkmöglichkeit zu suchen. Vielleicht auf einem Behindertenpakplatz, mit einem Reifen noch auf dem Grünstreifen, entgegengesetzt der Parkrichtung ohne Parkschein... Wenn dann keiner kommt, krieg ich Angst.

zärtlicher Ort diese Woche: Höxter. (denkt mal drüber nach)

Vorsatz für morgen: katastrophal parken und die Politesse umarmen. (Wenn die Zeit es zulässt einen Strauß Blumen für sie organisieren)

Dienstag, 25. März 2008

Ostern endlich vorbei - Dafür wieder Schnee (oder immer noch!)

Wie konnte ich je ohne Interdentalbürstchenset leben? Ehrlich, ihr haltet mich bestimmt für verrückt, aber ich finde diese Teile grandios!
So, nun zu den wichtigen Sachen: Ostern ist endlich vorbei!!! (drei Ausrufezeichen)
Nun habe ich bis Weihnachten Ruhe (jaja, Geburtstage gibt es auch noch zwischendrin, aber die ignoriere ich ja bekanntermaßen gekonnt - vor drei Jahren habe ich (ehrlich!!!) meinen eigenen Geburtstag vergessen. War ganz überrascht als plötzlich Gäste zu Besuch kamen - aber Wein hab ich ja immer da ;o))
So, weiter im Text: Kein Knöllchen heute, keine Politesse weit und breit. Die ganze Zeit habe ich Ausschau gehalten. Als sie um kurz vor zwölf noch nicht da war, begann ich mir wirklich Sorgen zu machen. Wenn sie morgen nicht kommt, dann werde ich bei der Stadt anrufen und nachfragen.

Ach ja: Schnee??? Hä? Was soll das denn? Ich nähe gerade an meinem Früjahrs-/Sommermantel und da haut's so blöde Flocken runter. Ich finde, jetzt könnte wirklich mal der Sommer beginnen. Ich erwähnte schon, dass demnächst wieder die Uhren umgestellt werden? (Boah, da krieg ich zu viel, wenn ich dran denke. Mein Schlafpensum ist ja eh schon sehr reduziert; wenn jetzt noch die eine Stunde wegfällt, bin ich bei etwa vier Stunden Schlaf pro Nacht - eindeutig zu wenig.)

Noch was: War mal jemand von euch wieder auf der Staumauer vom Baldeneysee spazieren? Die haben ja vor etwa zwei Jahren die Balken durch irgendeinen Recycling-Press-Quatsch ersetzt. Klar, kann man mit Inlineskates sicher besser drüber fahren, aber dieses Recycling-Zeug scheint mir so instabil... Schaut doch mal selbst, wenn ihr mal wieder da seit. Vor der Schleuse (Richtung Ruhr nicht Richtung See) ist sogar eine von diesen Platten gesprungen und knatscht ganz eigenartig. Also ich will da nicht durchkrachen, ist doch ganz schön tief, finde ich...

Vorsatz für morgen: Politesse umarmen, weil ich sie so vermisst habe.

Freitag, 21. März 2008

Interdentalbürstchenset, meine Politesse und zärtliche Orte

Ich war mal wieder beim Zahnarzt, nein, nix Schlimmes; diesmal aus purem Luxus PZR (Professionelle Zahn Reinigung). Geil, echt! Die sehr, sehr, seeeehr, motivierte Zahnarzthelferin, die gerade eine Aus- bzw. Weiterbildung zur Fachberaterin für Mundhygiene oder sowas macht hat mir die Beißerchen poliert, um mir anschließend zu erklären, was ich falsch mache. Ich war schockiert: Fast mein ganzes Leben lang putze ich meine Zähne falsch! Meine Zahnbürste ist zu hart, mein 'Zahnputzdruck' zu doll, meine Putzfrequenz zu hoch, meine Zahnpasta falsch, mein Mundwasser eh usw... Jetzt habe ich ein Interdentalbürstenset (in pink!), neue Zahncreme und eine Zahnbürste so weich, wie eine Haarbürste für Babys. Vom Gefühl her hat das mit Zähne putzen nicht mehr wirklich viel zu tun. Ist eher so, als würde ich sie streicheln. Ich bin gespannt. Habt ihr schon mal Interdentalbürsten benutzt? Meine Zahnzwischenräume sind definitiv nicht weit genug für solche Experimente...

Ach ja: Politessen-news
Ich habe ihr frohe Ostern gewünscht und gelächelt. Sie hat nicht gelächelt, aber das war ja anzunehmen, sondern meinte "Sie dürfen hier nicht parken." Ich: " Ich parke nicht, ich halte. Haben wir nicht tolles Wetter heute? Ich hoffe zu Ostern ist es auch so schön." Sie: "Wenn sie nur halten, dann dürfen sie das Auto nicht verlassen." Ich: "Doch, aber nur drei Minuten. Hab ich so gelernt." Sie: "Wo?" Ich: "In der Fahrschule." Sie: (verdreht die Augen) "Da hinten ist noch ein Parkplatz frei, wenn sie jetzt gehen, dann muss ich sie aufschreiben." Ich gehe kurz in den Laden, hole Irmas vergessene Puppe und komme sofort zurück (Zeitaufwand etwa 30 Sekunden) Sie: "Sie wollen mich provozieren." Ich: "Ich fahre jetzt." bin eingestiegen und weggefahren. So. Ich glaube, jetzt muss ich wirklich aufpassen, wie ich parke - jetzt bin ich unten durch.
Wenn ich die Weltherrschaft an mich gerissen habe, werde ich parken, wo ich will, wie ich will und wann ich will. Das werde ich dann jedes Mal fotografieren und ihr die Fotos zuschicken, damit sie sich ärgern kann und Dinge sagen wie: "Früher, als ich noch Politesse war, da hätte es sowas nicht gegeben."


Noch was glückliches im Subtext: Nina, es war übrigens: zärtliche Orte. Nächsten Donnerstag wieder?

Samstag, 15. März 2008

Super-spar-abo

Ich denke, ich werde der Stadt schreiben und um ein 'Super-spar-abo' bitten.
Ich könnte ja monatlich einen Pauschalbetrag überweisen (vielleicht den Durchschnittswert der von mir monatlich erhaltenen Knöllchen) und damit parken, wo ich will...

Montag, 10. März 2008

Super Wochenstart

Na, ratet mal, warum ich heute so schön schreibe?
Ja, ich bin nicht schwimmen, weil ich eine Nebenhölenentzündung habe. Na danke.
Ich hoffe, das wird schnell besser.
Aber, ein Pluspunkt für mich heute: Kein Knöllchen. Mein Nachbar, der mich vor den herbeimarschierenden Politesse warnte, war mein Retter! Zack zack - Parkscheibe weiter gedreht. Sie wartet ja gerne mal die halbe Stunde, oder eben Stunde, bis sie einem ein Knöllchen aufs Auto pappen kann, aber der Regen und das fiese Stürmchen haben sie sich beeilen lassen. Fängt doch gut an, oder?
Ich nehm jetzt Globuli und verschwinde gleich ins Bett.
Gute Nacht da draußen.

Sonntag, 9. März 2008

Wochenrückblick

Die letzte Woche war, sagen wir mal, durchwachsen.
Schwimmen fiel ein Mal aus, den schnorchelnden Opa habe ich nicht angesprochen und mein Föhn ist kaputt.
Natürlich traf ich auch wieder auf meine Freundin in blau. Die Exekutive in Person. Bei jedem Wetter schlecht gelaunt: meine Politesse. Mittlerweile bin ich ja zu einer wirklich guten Parkerin geworden. Keine Grünstreifen mehr, Parkscheibe benutzt oder sogar einen Parkschein... einzig meine Zeitrechnung scheint nicht mit der Ortszeit kompatibel zu sein. Meine gefühlte halbe Stunde (freie Parkzeit) scheint 'en realite' eher zwei Stunden zu entsprechen. Ich muss wohl mal meine innere, der äußeren Zeit anpassen.
Mit der Zeit ist das generell so ein Problem. Ich habe keine Armbanduhr, die Uhr im Handy, dass praktischer Weise nie aufgeladen ist, oder irgendwo liegt, wo ich nicht bin, steht irgendwo auf 'allah'- Zeit. Ich weiß nicht, ob es irgendwo auf der Welt zeitgleich mal tatsächlich so spät ist, wie mein Handy es anzeigt. In meinem Laden hängt auch keine Uhr. Dafür habe ich gleich zwei Kirchtürme, an denen ich mich orientieren kann. Selbst, wenn ich gerade vertieft bin in etwas werde ich wenigstens zur vollen Stunde mit eindeutigem Geläut wachgerüttelt.
Die Politesse hingegen besitzt gleich mehrere Uhren. Eine Armbanduhr, klar. Und dann noch eine Uhr in ihrem Diensthandy (mit dem kann sie Kolleginnen, oder den Politeur aus dem Nachbarort anrufen, um sich im Zweifel abzusichern. Zum Beispiel: "Darf ich den Wagen Protokollieren, wenn der Reifen 2mm auf dem Bürgersteig steht, oder gilt das als Bagatelle?" - Kollegin: "Wer ist den der Besitzer?" - meine Politesse: " Frau J...." - Kollegin: " Gisela, sag nichts, die kenn ich, schreib die auf!" - Ne, Bagatellen kennt die nicht! Ich wollte ihr mal ein Lexikon kaufen, das Wort markieren, ein Lesezeichen setzen, das Buch nett verpacken und es ihr schenken, oder an ihrem Wagen unter den Scheibenwischer klemmen ;o) )
Außerdem hat ihr Knöllchenscangerät, in dem sie alles einträgt und jedes Protokoll speichert eine Uhr - von der ich allerdings annehme, dass sie mindestens sieben Minuten vor geht....
Alles in allem hat mir die Dame, wenn man jetzt von den Kirchtürmen mal absieht, die sie ja auch noch zur Orientierung hat, gute drei Uhren voraus.
Ich weiß nicht; wie viele Knöllchen kann man bekommen, bevor was 'passiert'? Und was 'passiert' dann überhaupt? Ich habe schon überlegt, ob ich vielleicht Ende des Jahres einen Gutschein von der Stadt bekomme, für drei Mal gratis falschparken und zumindest eine kleine Erwähnung in der Stadtchronik als Frau, die es schaffte jede Woche mindestens ein Knöllchen zu bekommen. Oder generell eine Gutschrift über einen bestimmten Betrag, so, wie man das bekommt, wenn man besonders sparsam war und wenig Strom verbraucht hat.... Ich bin gespannt.

Und nun noch schnell was aus der Reihe: Dinge, die so nicht funktionieren können!
Man nehme ein Paket, dass nach Wiesbaden soll, versehe es mit den nötigen Daten wie Name, Adresse, Postleitzahl... verwende dann jedoch den falschen Städtenamen. In diesem Fall tauschte ich 'Wiesbaden' durch 'Essen' aus. Die Post hatte nun also drei Möglichkeiten.
Möglichkeit 1: Gucken, ob der Empfänger in Essen wohnt.
Möglichkeit 2: Gucken, ob der Empfänger in Wiesbaden wohnt.
Möglichkeit 3: Gucken, wie blöd der Absender guckt, wenn er das Paket zurück bekommt.
Jetzt befinden sich alle Angaben in richtiger Reighenfolge und mit örtlicher Korrektur auf dem Paket. Sind nun auch keine Schnüre mehr drum - darf man nicht mehr! Ja, entschuldigung liebe Post. Ich bin noch in der Lernphase. Meine Oma hat immer alle Päckchen gut verschnürt und wenn es auf dem Postamt weiter Paketschnur zu kaufen gibt, dann sollte man sie wenigstens mit einem Warnhinweis ausstatten: Paketschnur nicht für Pakete verwenden!
Danke.

Vorsatz für nächste Woche: Eine Woche lang kein Knöllchen bekommen, allein durch ordnungsgemäßes parken. Ein kleines Lexikon für die Politesse kaufen (zu markierende Worte: Mitgefühl, Bagatelle, Verständnis). Noch ein Paket verschnüren, statt zu verkleben und zum Spaß zum Postamt bringen.

Sonntag, 2. März 2008

Wo bleibt denn hier das Drama?

Ja, das hab ich mich gefragt.
Nix mit: Schlimmer als Kyrill!
Emma. Pah! Wenn man einem Sturm schon so einen lieben Namen gibt, dann kann es ja nix werden.
Kyrill, das klang schon mystisch, gefährlich, wild.
Emma. Das klang nach Kind. Klein, sanft.

Es rauschte, die Bäume wogen im Wind, ein bisschen Totholz fiel zu Boden und sonst?
Alles ruhig. Kein Drama.
Einzig unser Sonnenschirm, natürlich nicht ordnungsgemäß gesichert, gab sich hin. Erst zog's das Tuch ab, dann brach das Holz - aber der Schirm war eh vom Sperrmüll.

Ich hatte so gewartet. Auf abgedeckte Dächer in der Nachbarschaft, umgestürzte Bäume, Nachbarn, die von Ästen erschlagen werden. Keine Chance.

Bei Kyrill waren wir wenigstens ordentlich abgeschnitten vom Rest der Welt!
Kein Telefon. Umgestürzte Bäume, die den einzigen Weg in unsere Sackgasse blockierten... Ach, das war so schön dramatisch.
Nicht mal unseren Gymnastikball von Adrienne Schladerer hat's dahingerafft...

Montag, 25. Februar 2008

Ich bin so tolerant - nix mit 'dicke Oma'

Na, erinnert ihr euch noch an mein Vorhaben letzten Montag?
Genau: Ich wollte die arschbombenden Idioten einfach mal ihren Spaß haben lassen.
Galt eigentlich für letzten Mittwoch, das Vorhaben, was aber durch schwimmmangel nicht zu realisieren war ;o)
Heute habe ich diesen gütigen, philanthropischen Vorsatz umgesetzt. Ich blieb ruhig, schwamm zwar, wie eine dicke Oma, meine Bahn, störte mich aber nicht an den Jugendlichen. Ich finde, mir sollte mindestens das Bundestverdienstkreuz verliehen werden!


Politessen im Sonnenschein (Fortsetzung von Politessen im Regen)
Heute schien die Sonne ganz wunderbar und meine, mir vom Teufel höchstpersönlich gesandte Politesse zog summend und sonnenbebrillt ihrer Wege. Natürlich mit strengem Blick auf meine, diesmal korrekt justierte, Parkscheibe. Dort, wo ich stand, war tatsächlich mal ein öffentlicher Parkplatz, von der Stadt jedoch auf ein Parklimit von einer Stunde getimet, da ja sonst Politessen unnötig wären.
Meine Parkscheibe zeigte 3.00 Uhr, ich durfte also bis 4.00 Uhr parken.
Nun wollte es die Kirchturmuhr so, dass es vier schlug, während ich meine Freundin in blau entdeckte. Sie schlenderte gerade vor meinem Laden, Richtung Parkbuchten.
Was macht man denn da?
Rausrennen und schnell die Parkscheibe weiterdrehen geht ja nicht, oder? Das wäre ja nicht erlaubt, man müsste ja wenigstens das Auto bewegen, wenn die Dame zuschaut.
Ich sah ihr also hinterher. Ein kritischer Blick auf meine noch korrekte Parkdauer verriet mir, dass sie nicht vor hatte, lange zu fackeln.
Sie ging aber weiter, zu den Autos ganz hinten - meine Chance.
Ab zum Auto, Tür auf, Parkscheibe weitergedreht, und gaaaaanzm leise Autotür wieder zu und schnell weg.
Ich kam mir vor, wie in einem Agentenfilm!
Vom Laden aus konnte ich dann sehr schön die irritierte Politesse beobachten, die mir gerade ein Knöllchen verpassen wollte, als sie bemerkte, dass die Parkuhr, mysteriöser Weise, richtig stand.
Wir haben nun also Gleichstand - aber die Woche ist ja noch nicht rum.

Vorsatz für den Rest der Woche: weiterhin seriös parken (unlautere Mittel zum Erhalt des Parkrechts erlaubt!)

Samstag, 23. Februar 2008

Adieu, mon amour.

Er ist raus, weg, für immer.
Und er hat ganz schön Stress gemacht, als er raus sollte - 45 Minuten schwerste Zahnarztarbeit!
Ja, deswegen habe ich zwei Tage nicht geschrieben. Ich vertat meine Zeit mit jammern und Ach.
So ein bisschen Vitamin B ist schon gut, oder? Ich habe mich ganz schön vorgefudelt und der gute Sebastian hat sich soooo viel Zeit genommen. Die Helferinnen fanden mich bestimmt doof, weil ich ja ihre gesamte Organisation durcheinander gebracht habe.

Ich saß ein paar Minuten im Wartezimmer und konnte eingehend sämtliche, sich mir plakativ darbietende Lektüre genießen. Unter anderem war dort eine Tafel mit einer Auflistung der möglichen zahnärztlichen Zusatzleistungen.
Kariesprophylaxe, Sportler-Gebissschutz-Anfertigung, Implantat-Beratung, Recall (Erinnerungsdienst)...
Na, seid ihr auch gestolpert? Ja. Als ich Implantat-Beratung las, musste ich unweigerlich lachen.
Ich dachte daran, wie ich ins Behandlungszimmer komme, der Arzt betrachtet mich von oben bis unten, zückt einen lila Filzstift und beginnt meine Problemzonen anzuzeichnen. Ein bisschen Silikon hier, etwas Eigenfett da, Voila! Mein Zahnarzt als Schönheitschirurg.
Und dann: Recall. Der Erinnerungdienst. Wie genial ist das denn? Stell mir gerade vor: Morgens um sieben klingelt mein Telefon, am anderen Ende der Leitung mein Zahnarzt: "Guten Morgen Frau J.. Heute kommt die Müllabfuhr, vergessen Sie also bitte nicht, den Müllbeutel noch rechtzeitig raus zu bringen. Außerdem kommt heute Nachmittag ihre Mutter zu Besuch - vielleicht saugen Sie nochmal schnell durch, ja?"

Wahrscheinlich können Ärzte in der heutigen Zeit auch gar nicht anders überleben, als solche Zusatzdienste mit einzuflechten. Wäre ich Arzt in Geldnot, böte ich z.B. Kartenlegen, oder aus der Hand lesen mit an. Das entspricht ja sowieso mehr der ärztlichen Tätigkeit an sich. Ich sagte dann schlimme Krankheiten voraus, die ich natürlich danach direkt behandeln könnte.....
Wenn also aus meinem Laden nix wird, dann werde ich Ärztin.

Vorsatz für nächste Woche: schwieriges Arztvokabular lesen, verinnerlichen und an geeigneter Stelle mit ein paar Brocken Halbwissen glänzen (...das wäre doch eine super Basis, um sich mit der Aquafitness-Trainerin zu unterhalten...)

Mittwoch, 20. Februar 2008

Grünkohl und Beton - ein Todesurteil mit Termin

Naja, nicht ganz Beton, sondern Zahnzement war's, was mir gestern beim Frühstück entgegenbröselte.
Zahnzement war's auch, der noch mehr vom Zahn mitriss.
Und heute Mittag war es der letzte Rest Zahnzement, in dem sich Grünkohl verfing (ja, ich mag Grünkohl!).
Den zu entfernen war es nicht mit einer herkömmlichen Zahnbürste getan! Es ging letztlich nur mit Zahnstocher. Leider litt auch da wieder der Rest des Zahns. Es sieht grauenvoll aus. Eine blutige Schlacht hinten links in meiner Mundhöhle.

Und was soll ich euch zu meinem Zahnarztbesuch heute morgen sagen? Ihr ahnt es schon, na klar.
Alles muss raus! Naja, nicht ganz so dramatisch.... Aber der Eine muss nun wirklich gehen. Mein treuer, linker Weisheitszahn. Oh weh!
Er wollte ihn eigentlich direkt heute Morgen entfernen - pah!
Das ging mir zu schnell....außerdem musste ich in den Laden.
Heute Abend allerdings denke ich, dass das ganz schön blöd war von mir.
Jetzt sitze ich hier nämlich mit einem blutenden Zahn, den man eigentlich, auf Grund fehlender Substanz, nicht mehr als einen Solchen bezeichnen kann. Es tut weh. Ich leide. Ein Stück Nerv liegt offen.
Ihr müsst mich jetzt ein bisschen bemitleiden, ja?

Ich kann ja heute nicht mal schwimmen gehen....naja, das liegt auch an Eva, die sonst mitkommt und heute Frauenausredekrankheit in Ernst hat: Migräne.
Ich hab Zahn.

Wir wollen dafür Freitag schwimmen - als Ersatz. Boah, was sind wir krasse Bräute, wa?

Macht's gut für heute
(Ich gurgel gleich mit Chlorhexidin - unangenehm müsste eigentlich groß auf der Verpackung stehen)

Dienstag, 19. Februar 2008

Wie beendet man am gelungensten einen harmonischen, nahezu perfekten Morgen?

Indem man sich beim brötchenkauen den geflickten Backenzahn kaputtbeißt.
Ach, Schmerzen, Blut, Zahnbrösel - Spiel mir das Lied vom blanken Nerv.
Ein wirklich gelungener Start in den Tag, findet ihr nicht?
Jetzt muss ich definitiv zum Zahnarzt, der glücklicherweise ein guter Bekannter von uns ist... Letztlich macht das die Sache dennoch nicht angenehmer.

Geht ihr eigentlich geschminkt zum Zahnarzt?
Jetzt mal ehrlich - da verläuft doch dann alles, oder?
Ständig muss man was gurgeln, spülen, spucken, wird 'gesaugt' und trotzdem läuft einem irgendwo Sabber aus dem Mund. Es tut weh und ist demütigend!
Das ist aber nur meine persönliche Meinung ;o)

Zähne sind so wichtig! Und jetzt, da mein Backenzahn hinten links aussieht, wie eine miniatur-Felsenlandschaft, fällt mir sogar das Lächeln schwer. Obwohl der Frontbereich ja gar nicht davon betroffen ist... So ein kaputter Zahn macht mich total unsicher - meine Achillesferse wahrscheinlich.

Drückt mir die Daumen, dass ich schnell einen Termin bekomme und es nicht all zu blutig und schmerzhaft abläuft!

Montag, 18. Februar 2008

Arschbombende Idioten!

Ich hasse Jugendliche, die im Dunkeln, bei Nebel Arschbomben vom Beckenrand in meine Bahn machen!
Und freue mich, wenn der Bademeister sie ermahnt und letztlich bittet, die Lokalität zu verlassen ;o)
Ja, ich bin gemein. Wir waren doch alle mal jung und haben uns daneben benommen, aus Überschwang, weil wir's cool fanden, um zu rebellieren...
Aber jetzt bin ich Mutter, habe einen Laden und einen Haushalt zu führen - da will ich meine Ruhe haben, abends um acht im Schwimmbad.
Ist es nicht erstaunlich, wie sehr sich der Blickwinkel ändern kann? Mann nimmt plötzlich ganz biedere Strukturen an, weil einem das eigene Wohlbefinden, die Ruhe und Ungestörtheit so wichtig geworden sind.
Natürlich müssen sich die Jugendlichen auch irgendwo austoben, aber bitte nicht in meinem Schwimmbad, auf meiner Bahn!
Aber wohin mit der Energie, wenn alle Jugendzentren geschlossen wurden, in denen man früher Cola für 50 Cents trinken und gratis Kicker spielen konnte? Wenn man vom Busbahnhof, wo man sich stattdessen mit Freunden trifft, von der Polizei weggejagt wird, weil man die Passanten belästigt? Dann wird man auch noch aus dem Schwimmbad geworfen, weil man Spaß hatte, während ein paar dicke Omas schwimmen wollten...
Das ist nicht schön, oder?
Ihr merkt, ich bin wirklich etwas geknickt heute.

Vorsatz für Mittwoch: Nicht dicke Oma spielen und die arschbombenden Idioten spielen lassen.

Freitag, 15. Februar 2008

Politessen im Regen...

..haben schlechte Laune - diese muss natürlich sofort in Form einer Verwarnung an meine Winschutzscheibe geklemmt werden. Unter dem rechten Scheibenwischer fand sich der Hinweis auf die von mir überschrittene Höchstparkdauer: 7 Minuten!
Ich Rebell, ich.
Kann man da nicht mal Gnade vor Recht ergehen lassen? Zumal besagte Dame weiß, dass ich hier arbeite und zwangsläufig irgendwie, irgendwo parken muss. Ich sah sie noch von hinten, als ich am Auto ankam.

Wie nennt man eigentlich männliche Politessen?
Politeure?

Im Nachbarort gibt es einen Politeur. Der ist genau so streng, wie seine weiblichen Kolleginnen dieserorts - und dazu noch flirtresistent...

Ich muss mich einfach etwas gesetzestreuer geben, glaube ich.

Vorsatz für die nächste Woche: ordnungsgemäß parken.
Ohne Zeitlimits zu überschreiten, mit zwei Zentimetern des Reifens noch auf dem Bürgersteig zu stehen oder den Grünstreifen eingenmächtig in einen Parkstreifen umzufunktionieren.

Donnerstag, 14. Februar 2008

Wie geht man eigentlich mit Stöckelschuhen einen Berg hinunter? Rückwärts!

Ich gehöre eigentlich der Franktion passionierter Flachschuhträger an. In letzter Zeit finden aber immer öfter ein paar wunderschöne Schuhe von THINK! an meine Füße. Der Absatz ist als Solcher nicht erwähnungsbedürftig, mit seinen knappen 3,5 cm - dachte ich zumindest.
Heute musste ich etwas außerhalb parken und einen kleinen Berg hinunter, um zum Laden zu kommen.
Die sonst nicht relevante Steigung erhielt allerdings durch meine 'Stöckelschuhe' eine völlig andere Dimensionierung! (Altstadtpflastersteine und Regen machten es noch komplizierter)
Ich versuchte so damenhaft wie möglich zu gehen, aber das schlug fehl. Ich eierte wie besoffen den Hang hinunter, um schlußendlich auch noch mit dem linken Absatz in einem Gitter stecken zu bleiben.
Grandioser Auftritt, würde ich sagen.
Als ich im strömenden Regen versuchte verlustfrei den Schuh aus dem Gitter zu entfernen kam ich ins Grübeln:
Wie machen das andere Frauen, wenn sie vor so einer Hürde stehen?
Gehen sie weit nach hinten geneigt, um die Steigung auszugleichen?
Rutschen die nicht auf Altstadtpflastersteinen (mit Moos!!!) wie auf Seife?
Da kam mir die Lösung in den Sinn: Man muss einfach rückwärts laufen! Dann gleichen die Absätze wunderbar die jeweilige Steigung aus.
Ich werde das morgen ausprobieren - versprochen.

Mittwoch, 13. Februar 2008

Biochemie mal anders Oder: Aquafitnesstrainerinnen sind die besseren Wissenschaftler

Da ich heute wieder schwimmen war fiel mir was ein, was ich noch erzählen muss.
Mittwochs ist immer Aqua-Fitness bei uns im Schwimmbad. Glücklicherweise kann man dort raus schwimmen und ist nicht 'gefangen' im Hallenbad, wo 30 Hausfrauen und Renter den Aquafitness-Kurs belegt haben. In diesem Kurs werden zur schlimmsten Musik (eine Mischung aus Heimatmelodie und Scooter) im Wasser diverse Gymnastikübungen gemacht.
Traf sich letzte Woche so, dass wir gleichzeitig mit der Trainerin und einer Teilnehmerin in der Umkleide landeten. Dabei ergab sich folgendes Gespräch:

Kursteilnehmerin: "...ich atme dann immer so schnell - ich glaube, ich hyperventiliere. Mir wird dann auch total schlecht und schwindelig. Woran liegt denn das? Was passiert da überhaupt, beim Hyperventilieren?"
Trainerin: "Ja, du hyperventilierst dann. Das kommt vom schnellen Atmen. Da hast du dann zuviel Sauerstoff im Blut, also zuviel CO2, also Cholenmonoxid."

Wow, das nenn ich aber mal belesen, oder?
Ich nehme an, dass man erst nach einem abgeschlossenen Studium zur Sportmedizinerin und einer eben so langen, wie kostenintensiven, Ausbildung Aquafitness-Trainerin werden kann. Woher sonst könnte man mit solch einem Fachwissen aufwarten?
Ich war so baff über diesen grandiosen Abriss der Biochemie des menschlichen Körpers, dass ich ganz vergass meine Chance zu nutzen, wo ich doch schon mal mit ihr in einem Raum war. Ich hätte sie noch so viele andere Dinge fragen können, die ich bisher nie verstanden hatte. Vielleicht hätte sich eine interessante Diskussion über Quarks und die String-Theorie ergeben...
Schade.
Wenn ich sie nochmal treffe, dann frage ich sie. Sie soll mir mal was über meine geröteten Augen nach dem tauchen erzählen - ich bin gespannt....vielleicht liegt es ja gar nicht am Chlor, hmmm?


Die Mittagspause hab ich mir verdient...

...jawohl.
Habe heute den ganzen Laden gesaugt, gewischt, aufgeräumt und dem Wetter entsprechend dekoriert.
Da gerade mal die Sonne scheint habe ich meine Frühlingsgefühle genutzt und alles etwas aufgehübscht.
Der erste Osterhase sitzt auch schon auf dem Zweig im Schaufenster - auch wenn mir noch gar nicht danach zu Mute ist. Ausschlaggebend hierfür war eine Kundin letzten Freitag. O-Ton (Kundin): "Sie haben ja noch gar keine Osterdeko. In den anderen Geschäften sieht es schon so fröhlich aus."
Jaja, nagut. Soll niemand behaupten, ich würde nicht auf die Wünsche meiner Kunden eingehen ;o)

Dienstag, 12. Februar 2008

Ich bin umgezogen - hierher.
Ganz stilecht habe ich das alte Blog gelöscht (man soll ja nix aufheben)
Jetzt also neuer und frischer ;o)



...und direkt das erste Problem: Ich lebe in London, jedenfalls was den Time-editor betrifft. Deutsche Zeitzone? Kennt er nicht.
Naja, das soll mir was geben....
Licht an.