Donnerstag, 19. Juni 2008

Ich bin für Österreich - obwohl die Kellner da Ober heißen

Ja, ihr lest richtig: Ich gucke keinen Fußball. Ich hocke hier zu einer Zeit, da das ganze Land den Atem anhält ;) Alle Kneipen platzen aus den Nähten und aufgeregte Nachbarn sitzenden in flimmernden Wohnzimmern. Naja, wenigstens ein Fußballutensil habe ich hier: Bier. Es soll mir ein treuer Begleiter durch den Abend sein.
Auch letztens habe ich schon nicht Fußball geschaut. Irgendwie kann ich mich dafür nicht begeistern. Ja, und es tut mir auch ehrlich leid, dass ich nicht so patriotisch ein Fähnchen am Auto klemmen habe...
Die letzte Woche Wien hat mir ein anderes Nationalgefühl vermittelt, denke ich. Ich bin jetzt, heimlich, für Österreich. Es war so nett da und man freute sich so ausgelassen über ein 1:1 und feierte das als Sieg, dass mir nun dieses Völkchen an sich so sympatisch ist, dass ich ihnen, und nur ihnen, den Sieg gönne.
Ich weiß, wir spielen heute nicht gegen Österreich. Ich weiß sogar, dass wir gegen Portugal spielen. Ich weiß auch, wie es ausgehen wird ;) Meine Prognose: 2:1
Ich gehe jetzt durch die Siedlung spazieren und versuche an Hand der nachbarschaftlichen Kommentare das Spiel mitzuerleben - das ist eh viel autentischer, als in die Glotze zu gucken (was ich auch gar nicht könnte, da ich seit einem Jahr fernsehlos bin ... )
... vielleicht stelle ich den Kasten Bier in den Holzbollerwagen und fahre damit herum, jedem, der mir den momentanen Spielstand verrät, gebe ich ein Bier aus ;) (Ich denke, so komme ich nicht weit)

Jetzt werde ich erstmal die Österreichische Nationalhymne lernen.

Macht's gut.

ach ja, noch eben was zur Politesse: Heute parkte ich ordnungsgemäß und sie lobte mich! Unglaublich, oder? So gefühlsbetonte Politessen kenne ich sonst nicht - die anderen waren immer so kalt.
Aber sie, die Neue, ist ganz anders. Natürlich ist ihre Dominanz immer spürbar. Ich würde das mal mit 'Zuckerbrot und Peitsche' betiteln, aber, was soll's? Ich mag sie ... sehr.

Anpfiff!

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